Die letztlich spielentscheidende Szene ereignete sich nach knapp 13 gespielten Minuten: Vor 1100 Zuschauern in der Hammer EVORA-Arena ging die Hammer SpVg nach einem Eigentor von Schalkes Joshua Bitter in Führung.
Letzterer hatte nach einem Missverständnis mit Torwart Denis Wieszolek den Ball auf das eigene Gehäuse zurückgeköpft. Sein Schlussmann war allerdings bereits aus dem Tor gekommen, sodass dieser machtlos zusehen musste, wie das Spielgerät im eigenen Kasten einschlug. In der Folge verdienten sich die Gastgeber, die mit zwei torlosen Remis gegen die weiteren Regionalligaabsteiger von RW Ahlen und den Sportfreunden aus Siegen in die Spielzeit gestartet waren, die Führung. So hatte etwa Laurenz Wassinger das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte jedoch freistehend am Schalker Keeper Wieszolek (27.). „Wir haben immer wieder Nadelstiche gesetzt, nur hätten wir das noch konzentrierter zu Ende spielen müssen“, kommentierte Sven Hozjak, Trainer der Hammer SpVg, die Leistung seiner Schützlinge.
Der Gast aus Gelsenkirchen fand hingegen keine Antwort auf das kampfbetonte und intensive Pressing des Gegners. „Eine kämpferische Top-Leistung von Hamm. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir viele erste und zweite Bälle nicht gewonnen. Wir kamen immer wieder zu spät“, bedauerte Schalkes U23-Trainer Onur Cinel die Leistung seiner Mannschaft und erklärte weiter. „Wir haben uns vom Gegentor ein wenig aus der Bahn werfen lassen."
Im zweiten Durchgang musste die Hammer SpVg dem in der ersten Spielhälfte gegangenen Tempo Tribut zollen und so kamen die Schalker zu mehreren Großchancen. So hatte der stark aufspielende Arnold Budimbu gleich mehrfach den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte unter anderem aber am Aluminium (64.). „Wir haben die hundertprozentigen Chancen nicht genutzt. Das sind dann spielentscheidende Situationen. Wenn du die reinmachst, sieht die Welt auch schon wieder anders aus“, erklärte Cinel.
Unauffällig war hingegen die Leistung des prominentesten Akteurs auf dem Platz: Breel Embolo. Der Schweizer, der nach seiner Verletzung Spielpraxis bei der U23 sammelt, musste knapp 20 Minuten vor Schluss das Feld verlassen und konnte seine Qualität zuvor kaum unter Beweis stellen. „Sein Verhalten ist top. Man sieht natürlich auch, dass er extrem bemüht ist, ihm aber auch noch extrem viel Spielpraxis fehlt“, verteidigte Cinel den Stürmer nach dem Spiel und fügte an, „trotzdem muss man es immer unter dem Gesichtspunkt beurteilen, dass er mit zehn anderen auf dem Platz steht, die er so nicht kennt und mit denen er so auch nicht trainiert.“
Cinels Gegenüber Hozjak war nach dem Schlusspfiff stolz über die Leistung seiner Mannschaft, stapelte aber dennoch weiter tief: „Wir hatten ein Stück weit die Hoffnung, dass wir dieses Spiel über 90 Minuten für uns entscheiden können. Trotz der personellen Defizite haben wir das besonders in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht. Der Matchplan ging auf“, freute sich der Trainer der Hammer SpVg und fügte abschließend an: „Wir haben das Glück auf unserer Seite gehabt. Wir waren natürlich heilfroh, dass der Schiedsrichter dann auch irgendwann das Spiel abgepfiffen hat.“