Dirk Tönnies, Trainer des Oberliga-Vizemeisters Spvg. Schonnebeck, wirkte nach dem Aufgalopp sehr zufrieden. Während andere in der Liga ihre Sprüche klopfen, arbeitet man im Essener Norden mit Sinn und Verstand an der Verstärkung der Mannschaft. „Der Konkurrenzkampf wird noch stärker, wir haben uns in der Breite wie in der Spitze verstärkt. Die Mischung aus Jung und Alt soll weiterhin stimmen.”
Und der erste Eindruck war sehr positiv: Aus der U19 des abgestiegenen Bundesligisten RW Essen sollen Maurice Möller und Dasilva Matondo für frischen Wind sorgen, vom FC Kray kam Marius Müller und wird das ohnehin technisch stark bestückte Mittelfeld noch weiter verstärken. Und Nils Zander, trotz seiner jungen 24 Jahre schon ein Routinier, soll in der Abwehr die Lücke schließen, die Matthias Bloch mit seinem Weggang hinterlassen hat. „Nils ist auch ein Linksfuß, hat natürlich nicht Blochs Länge, ist aber fußballerisch stärker und hat schon viel gesehen. Und er ist auch noch mal ein anderer Charakter, der Nils übernimmt da schon Verantwortung, auch verbal auf dem Platz.”
Zweimal hinschauen musste Tönnies beim ersten Training dann schon bei einer „internen Neuverpflichtung”: Kai von der Gathen, in der letzten Saison eh schon einer der Stärksten bei seinen Ausflügen in den gegnerischen Strafraum, erschien als „Strich in der Landschaft”. Sagenhafte 14 Kilo hat er in der Sommerpause abgespeckt und abtrainiert, streng nach dem Trainingsplan des Physios Zetzmann, den von der Gathen aus seiner RWE-Zeit noch im Fundus hatte. „Das ist ja der glatte Wahnsinn, man erkennt ihn ja wirklich nicht wieder. Wenn er das gut kompensieren kann, wird er noch einmal einen Schub an Qualität erleben”, freut sich sein Trainer.
Mit im Training war auch ein alter Bekannter, aber nur als Gast. Berkay Öz, der die Essener vor Beginn der letzten Saison plötzlich noch verließ, bei Turu Düsseldorf aber nicht glücklich wurde, ist wieder aufgetaucht. „Er trainiert bei uns mit, aber er ist momentan sehr an der Uni eingespannt und kann nicht regelmäßig trainieren. Wenn man irgendwann wieder fest planen kann mit ihm, muss man schauen”, so Tönnies, der seinen Kader mit den 24 Mann momentan aber komplett sieht.
Und der ihn gleich stark fordert: Wuppertaler SV (Mittwoch) und RW Oberhausen (Samstag) lauten die ersten anspruchsvollen Aufgaben. Tönnies: „Das haben wir ganz bewusst so gemacht, da müssen wir gleich gegen den Ball arbeiten und wollen mit aggressiver Spielweise den Teamspirit fördern.” Trainerfuchs halt.