Hö.-Nie.

Pleite in Kray bedeutet wohl den Abstieg

Die Begegnung der beiden Vereine war das Kellerduell schlechthin: Der Letzte traf auf den Vorletzten. Während Kray allerdings schon als erster Absteiger der Saison feststand, war für Hö.-Nie. rechnerisch noch alles machbar. Um die Klasse zu halten, mussten aus Sicht der Gäste drei Punkte her.

Den ersten Treffer der Partie konnten die Gäste aus Kalkar auch für sich verbuchen. Nach einer scharfen Hereingabe traf Ajdin Mehinovic in der achten Minute aus kurzer Distanz. Doch die Führung hielt nicht lange. Bereits in der 17. Minute kam Hö.-Nie.-Torwart Martin Hauffe zu ungestüm heraus und erwischte einen Krayer Spieler. Den fälligen Elfmeter konnte Moses Lamidi sicher verwandeln. In der Folge ließen die Gäste einige gute Möglichkeiten ungenutzt, sodass es mit 1:1 in die Halbzeit ging.

In der 66. Minute konnte Kray das Spiel endgültig drehen: Nachdem der erste Schuss noch nicht sein Ziel fand, konnte Alessandro Tomasello den Abpraller zur 2:1-Führung einschieben. Den Rest der Zeit versuchte Hö.-Nie. den Ausgleich zu erzielen, war dabei aber nie wirklich zwingend. So passte es zum Spiel, dass Jörn Zimmermann mit dem Abpfiff zum 3:1-Endstand traf.

Dem Trainer der Gäste, Georg Mewes, stieß vor allem die Chancenverwertung seines Teams bitter auf: "Eigentlich müssen wir mit 3:1 oder 4:1 in die Halbzeitpause gehen. Aber was wir hier liegen gelassen haben, war wirklich unglaublich. Ein paar Spieler haben gespielt, als würden sie Urlaub in Spanien machen. So kann man keine Punkte holen." Als Knackpunkt sah Mewes das Gegentor zum Ausgleich. Seinem Torwart gibt er dabei eine Mitschuld: "Wäre der Ausgleich nicht gefallen, wären mir mit Sicherheit mit einer guten Führung in die Pause gegangen. Auch die Art und Weise, wie der Elfmeter entsteht, ärgert mich. Denn was macht unser Torwart da? So wie er rauskommt, macht man das ganz sicher nicht. Das kann Martin besser und das weiß er auch."

Mewes wusste jedoch, dass das Spiel gegen den Letzten der Liga aufgrund der angespannten Personalsituation nicht einfach werden würde: "Mir fallen so viele Spieler aus, dass bringt mich fast zum Verzweifeln. Die Männer, die in letzter Zeit gespielt haben, haben fast keine Wettkampfpraxis. Da ist es klar, dass man nicht immer punkten kann." Durch die Pleite ist zwei Spieltage vor Schluss ein Wunder nahezu ausgeschlossen, vermutlich wird Hö.-Nie. in der kommenden Saison in der Landesliga spielen. Mewes: "Abgestiegen sind wir in der Hinrunde."

Krays Trainer Christoph Klöpper war nach dem Spiel froh gewonnen zu haben. Sein knappes Fazit: "Alles, was der Kollege gerade gesagt hat, würde ich sofort unterschreiben."