Der Verein hatte mit Trainer Thomas Falkowski, bisherigen Spielern und neuen Spielern Verträge für die kommende Saison geschlossen und laut eigener Aussage erst danach festgestellt: Die Kasse ist zu leer, um die Versprechen zu halten. Und nun? Nun gibt es Krisengespräche.
Zum Beispiel beim Training am Dienstagabend. Der Abteilungs-Vorstand saß im Klubhaus, und in Absprache mit Thomas Falkowski verließ immer ein anderer Spieler das Training, um mit dem Vorstand ein Gespräch über die Zukunft zu führen. Der Inhalt der Gespräche war immer ähnlich: Ihr müsst auf Geld verzichten. Nur wenige Wochen, nachdem der SC Hassel die Versprechen und die Verträge gemacht hat, ist das nicht für alle Spieler nachvollziehbar. Jörg Böving, Chef der Fußball-Abteilung, hat folgende Erklärung: „Nach den Neuwahlen Anfang des Jahres hatten wir nicht den kompletten Überblick über die Zahlen“, sagt er. „Es sind Versprechungen gemacht worden, die wir nicht halten können. Damit haben wir einen großen Fehler gemacht.“
Aber nun steht die Kuh auf dem Eis. Wie kriegt man sie dort wieder runter? Laut Böving so: „Ich kann doch nicht bis zum Sommer warten und dann einen großen Knall riskieren. Sofort, als die Zahlen klar waren, haben wir den Spielern die Wahrheit gesagt. Ich bin sicher, dass einige nun noch neue Vereine finden werden.“ Heißt: Fünf oder sechs Spieler wollen keine Kürzungen akzeptieren und dürften den SC Hassel wohl verlassen. Böving geht aber davon aus, dass andererseits auch die Hälfte der Mannschaft trotzdem bleiben wird. „Dann spielen wir nicht mehr im oberen Drittel der Oberliga, sondern vielleicht im unteren Drittel“, sagt er. Nur: „In der Oberliga spielen wir auf jeden Fall.“
Mit Trainer Thomas Falkowski? Oder ohne Trainer Thomas Falkowski? Offen! Mit ihm will sich Böving am heutigen Donnerstagabend nach dem Training zusammensetzen. „Vor vier Wochen hat Thomas Falkowski gesagt, dass er auf jeden Fall in der kommenden Saison mit der Mannschaft oben in der Tabelle mitspielen will“, so Böving. „Das wird ein Problem.“ So sieht es auch Falkowski. Doch er sagt auch: „Ich werde natürlich erst das Gespräch abwarten, bevor ich eine Entscheidung über die Zukunft treffen werde.“
Angeblich fehlt im bisher geplanten Etat eine mittlere fünfstellige Summe. „Beim letzten Heimspiel hatten wir 100 zahlende Zuschauer, davon können wir keine Oberliga-Spitzenmannschaft auf die Beine stellen“, so der Abteilungs-Chef. „Dann muss man eben andere Wege finden“, hält Falkowski dagegen. Er wäre sogar bereit, einen Marketing-Fachmann ins Boot zu holen, um neue Sponsoren zu finden. Außerdem, so sagt er, wäre es für die meisten Spieler in Ordnung gewesen, auf einen Teil ihres Geldes zu verzichten. Doch die Krisengespräche rund um den Trainingsabend hatten die Atmosphäre wieder aufgeheizt.
Wie es weiter geht? Ob es eine Lösung gibt? Vieles wird von dem Gespräch am Donnerstagabend zwischen Abteilungsvorstand und Trainer abhängen.