Die große Frage, über die Uneinigkeit herrscht und die vor dem Weihnachtsfest für reichlich Unfrieden sorgt: Wie geht es weiter? Die Zukunft von Abteilungsleiter Bruno Piotrowski ist ebenso ungeklärt wie die von Trainer Thomas Falkowski und die der meisten Spieler.
Rainer Knaup, dem kommissarischen Vorsitzenden des Gesamtvereins, tut es leid, welches Bild der Verein derzeit in der Öffentlichkeit abgibt. Vor allem bei der Personalie Bruno Piotrowski drängt er auf eine schnelle Entscheidung. „Ich hoffe, dass wir uns in dieser Woche besprechen können. Spätestens bis Weihnachten erwarte ich Klarheit.“ Seit 14 Tagen, berichtet Knaup, würde er versuchen, Piotrowski telefonisch zu erreichen – vergeblich. Die Zeit drängt. Schließlich ist es der Leiter der Fußballabteilung, der für die Kaderplanung der kommenden Saison die Verantwortung trägt. In den meisten anderen Vereinen steht das Gerüst der Mannschaft bereits.
Rainer Knaup geht weiterhin davon aus, dass sich Bruno Piotrowski bei der Jahreshauptversammlung im März nicht zur Wiederwahl stellen wird. Im Sommer hat Piotrowski seinen Abschied für den März über Mikrofon im Stadion verkündet, bei einem Gespräch im Oktober mit Knaup habe er das noch einmal unterstrichen. Knaup und einige weitere Mitglieder hätten Piotrowski daraufhin mehrfach eindringlich darum gebeten, einen Nachfolger einzuarbeiten. Nach dem Kenntnisstand von Rainer Knaup ist das noch nicht geschehen.
Unter den aktuellen Bedingungen würde ich meinen Vertrag in Hassel auf keinen Fall verlängern. Es müsste sich einiges im Verein verändern
Thomas Falkowski
Bruno Piotrowski sagte am Montag im Gespräch mit der WAZ, dass er sich bis Weihnachten entscheiden wird, ob er seinen Posten tatsächlich aufgeben wird. Seit dem Wochenende gibt es sogar Gerüchte, dass Piotrowski sehr wohl für die neue Saison plant und bereits einen Nachfolger für Trainer Thomas Falkowski sucht. Erste Gespräche sollen schon geführt worden sein. Favorit sei der ehemalige Schalker Profi Markus Kaya, der aktuell beim Bezirksligisten VfB Hüls arbeitet. Bruno Piotrowski wehrt sich gegen diese Unterstellung. „Ich kenne Markus Kaya nicht“, sagt er und spricht ein Bekenntnis für Thomas Falkowski aus: „Thomas und sein Co-Trainer haben mein Vertrauen. Der letzte Trainer beim SC Hassel, der unter meiner Leitung arbeiten wird, ist Thomas. Ganz egal, wie lange ich noch im Amt sein werde.“ Piotrowski ist genervt von den Spekulationen und wird deutlich: „Leider habe ich keinen Einfluss über das schwachsinnige Getratsche einiger Möchtegern-Selbstdarsteller.“
Thomas Falkowski hat sich auf jeden Fall schon wohler bei seinem Klub gefühlt. Der 33-Jährige will seine Zukunft auf keinen Fall von der anderer Personen abhängig machen. Nach dem Spiel am Sonntag gegen den TSV Marl-Hüls will er sich zu seiner Zukunft äußern.
Ausschließen wollte der 33-Jährige am Montag gar nichts mehr. Sogar ein Rücktritt sei möglich. „Unter den aktuellen Bedingungen würde ich meinen Vertrag in Hassel auf keinen Fall verlängern. Es müsste sich einiges im Verein verändern“, stellt Falkowski klar. Auch im Sinne seiner Spieler wünscht sich der Trainer eine schnelle Entscheidung. „Es geht hier nicht nur um meine Person. Die Zukunft meiner Spieler, die alles für den Verein geben, ist ebenfalls noch ungewiss“, sagt er. Seine aktuell dringendste Bitte lautet aber: „Ich möchte mich mit meiner Mannschaft in Ruhe auf das Spiel gegen Marl-Hüls vorbereiten. Wir wollen mit einem Derbysieg ein erfolgreiches Jahr für den SC Hassel gebührend abschließen.“ Der gebürtige Hasseler ist seit zweieinhalb Jahren Trainer des Sportclubs. In seiner zweiten Saison hat er die Mannschaft von der Westfalenliga in die Oberliga geführt, in der sie nun vor Beginn der Rückrunde auf Rang sieben steht.
Markus Kaya ist es nicht entgangen, dass sein Name beim SCH gehandelt wird. Spieler des VfB Hüls, die in Gelsenkirchen wohnen, hätten ihn schon darauf angesprochen. Der 37-Jährige versichert aber, sich nicht mit Bruno Piotrowski getroffen zu haben. „Es ehrt mich, dass ich mit einem so ambitionierten Verein in Verbindung gebracht werde“, sagt der 37-Jährige. Sollte Kaya eine Anfrage des Sportclubs erhalten, sei er aber gesprächsbereit.
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