Thomas Falkowski war nach dem Spiel gegen den SuS Stadtlohn grimmiger als sonst. Mit ernster Miene stand er bei der Pressekonferenz am Stehtisch, die Arme hatte der Trainer des SC Hassel verschränkt. Dieses 0:0 wird ihn noch einige Tage beschäftigen. Hätte Falkowski sämtliche Situationen geschildert, bei denen seine Mannschaft dem Führungstreffer ganz nah war, wäre es ein langer Abend in Hassel geworden.
Auf die ausführliche Spielanalyse verzichtete der 33-Jähriger zum Glück und sagte: „Wir hätten wahrscheinlich auch noch zwei Stunden spielen können und das Ding nicht reingemacht.“ Außerdem hatten die Hasseler die Partie extra eine Stunde nach vorne verlegt, weil um 17.30 Uhr der ganz große Nachbar, der FC Schalke 04 Werder Bremen empfing. Einige der rund 200 Zuschauer legten eine Doppelschicht ein. Erst Hassel, dann Schalke.
Martin Stroetzel, der Trainer des SuS Stadtlohn hielt sich ebenfalls kurz, als er nach seiner Meinung zum Spiel befragt wurde. „Wir standen 90 Minuten unter Dauerbeschuss und haben das Spiel mit Glück und Geschick gut über die Runden gekriegt.“
Falkowski lobt alten Bekannten Der Mann, der die Hasseler immer wieder zur Verzweiflung brachte, hat einen Ehrenplatz im Raum von Stadionsprecher Klaus Wahl, der Jahr für Jahr das neue Mannschaftsfoto aufhängt. Auf drei Exemplaren ist Sören Stauder zu sehen, der zwischen 2009 und 2012 beim SC Hassel spielte und seit dieser Saison Stadtlohner ist. Der 27-Jährige war der Mann des Spiels. Thomas Falkowski hat mit Stauder in Hassel noch zusammengespielt und sagte: „Ein guter Typ, aber auch ein richtig guter Torwart.“
Allein in erstem Durchgang reagierte Sören Stauder dreimal glänzend. Beim Seitfallzieher von Dominik Milaszewski tauchte er schnell ab, beim Schuss von Dawid Ginczek nach 20 Minuten parierte der Ex-Hasseler ebenfalls klasse. Die Stadtlohner waren nur einmal gefährlich, als Hassels Innenverteidiger Alexander Schlüter den Ball für den bereits geschlagenen Torwart Cedric Drobe vor der Linie klärte.
In der zweiten Hälfte spielte nur der SC Hassel. Mit Ausnahme zweier Situationen, bei denen sie Glück hatten, dass Drobe klasse gegen den ehemaligen Wanne-Eickeler Tugrul Aydin parierte und Stadtlohns Stürmer Cihan Bolat wenig später nur den Pfosten traf.
Anschließend spielte sich das Geschehen allein in der Stadtlohner Hälfte ab. Hassels Torwart Cedric Drobe hätte schon duschen gehen können, er blieb bis zum Abpfiff beschäftigungslos. Seine Vorderleute spielten nicht so zielstrebig wie in den meisten vergangenen Spielen dieser Saison. Fast jeder durfte einmal – und jeder vergab. Allein Dawid Ginczek hatte vier hochkarätige Möglichkeiten zum Siegtreffer. Es fehlten nur Zentimeter. In der allerletzten Minute lief der eingewechselte Marvin Schurig auf Sören Stauder zu und scheiterte.