Aber mit dem Wasser von oben schwamm auch der Kampfeswillen der „Veilchen“ davon. Am Ende nahmen die Essener drei Punkte mit nach Hause und ließen die Gastgeber wie begossene Pudel zurück.
Hiesfelds Trainer Georg Mewes konnte es nicht fassen: „Heute hatten wir nichts anderes verdient als einen nassen Hintern.“ Der Trainer, für seine markigen Worte bekannt, machte keinen Hehl aus seiner Verärgerung über die Spielweise seines Teams. „Wenn man die Zweikämpfe nicht sucht, dann kann man auch kein Fußballspiel gewinnen. Essen hat uns heute gezeigt, wie man Zweikämpfe führt“, sagte Mewes.
Nach nur neun Minuten hatten die Gäste die erste richtig gute Möglichkeit der Partie. Chamdin Said hatte Malek Fakhro fein freigespielt, der enteilte der Hiesfelder Abwehr und nur ein starker Reflex von Alexander Gbür im Tor der „Veilchen“ rettete die Gastgeber vor dem frühen Rückstand. Zwar hatten die Hausherren ihrerseits selbst gute Chancen in Durchgang eins, doch im Torabschluss blieben sie dann viel zu harmlos.
Nach dem Seitenwechsel kam von der Mewes-Elf fast nichts mehr. Essen hingegen spielte auf den Führungstreffer, traf aber zweimal nur Aluminium. Mit dem Regen war es dann Paul Voß, der einen Freistoß aus dem Halbfeld, der durch den Strafraum segelte, in die Maschen bugsierte. Ein Weckruf für die Gastgeber. Acht Minuten später stellte Joel Zwikirsch mit einem feinen Schuss aus der Drehung wieder auf 1:1.
Doch zu kurz war das Hiesfelder Aufbäumen. Drei Minuten nach dem Ausgleich veredelte Malek Fakhro eine Flanke von Pjer Radojcic per Kopf zum 1:2, zehn Minuten später machte Chamdin Said den Sack zu. Elegant legte er sich den Ball mit der Hacke um Raffael Schütz herum, stand damit frei vor Gbür und schob zum 1:3-Endstand ein. Es war die kalte Dusche – passend zum Dauerregen.
Hiesfeld warf noch einmal alles nach vorn, schickte den eingewechselten Maik Goralski in die Spitze. Es half nichts. Am Ende blieb den Hausherren nichts anderes übrig, als wie begossene Pudel vom Platz zu schleichen.