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Meerbusch - Wuppertal
"Wut, Tränen und Gänsehaut"

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Dennis Schmidt, Dennis Schmidt
Dennis Schmidt, Dennis Schmidt Foto: Thorsten Tillmann

Wenn der TSV Meerbusch am Sonntag den Wuppertaler SV zum Spitzenspiel empfängt, dann wird Dennis Schmidt im Fokus stehen.

Der 27-Jährige trug vom 1. Juli 2014 bis April 2015 das WSV-Trikot und war Kapitän der Rot-Blauen. Nach einem mannschaftsinternen Eklat wurde der Angreifer vor die Tür gesetzt und das Arbeitspapier aufgelöst. Für den gebürtigen Wermelskirchener war das eine sehr bittere Geschichte. Der 42-fache Drittligaspieler war in die Oberliga zum Wuppertaler SV gewechselt, um langfristig an der Wupper zu spielen und seinen Teil zu einer erfolgreichen Zukunft des WSV beizutragen. Es sollte aber nicht sein.

Im Sommer dieses Jahres schloss er sich dann, trotz eines Angebots des KFC Uerdingen, dem kleinen TSV Meerbusch an und sorgt mit dem Fusionsklub für mächtig Furore in der Liga. Sechs Punkte liegt Meerbusch vor dem Knaller gegen Wuppertal hinter dem Tabellenführer aus dem Bergischen Land. Dennis Schmidt ist brutal heiß auf das Spiel gegen seinen Ex-Klub und kann den Anpfiff kaum noch abwarten: "Das ist ein sehr geiles Ding. Der WSV war lange Zeit mein Wohnzimmer. Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt und mich mit den Leuten, sei es Verantwortlichen oder Fans gut verstanden. Es ist schade, dass ich wegen eines Fehltritts gehen musste. Aber ich will jetzt auch nicht mehr in der Vergangenheit herumwühlen." Doch Schmidts Innenleben zeigt, dass der Blondschopf so ganz mit dem Kapitel Wuppertaler SV immer noch nicht abgeschlossen hat. Auf die Frage, mit welchem Gefühl er denn in die Partie gehen wird, antwortet der aktuell dreifache Saison-Torschütze der Meerbuscher wie folgt: "In mir sind eigentlich drei Dinge: Wut, Tränen und Gänsehaut. Ich bin immer noch auf den einen oder anderen wütend, dass ich gehen musste. Und es macht mich auch traurig, wenn ich über das Thema spreche. Gänsehaut fühle ich, wenn ich daran denke, wie wir den Platz betreten und wie mich die WSV-Fans empfangen werden. Darauf bin ich sehr gespannt."

Sportlich gesehen sieht der ehemalige Osnabrücker sein Team in der Außenseiterrolle - auch wenn Wuppertals Trainer Stefan Vollmerhausen nach den Ausfällen von Gaetano Manno, Danijel Gataric, Lucas Arenz und höchstwahrscheinlich auch Marvin Ellmann die Favoritenrolle den Meerbuschern zuschiebt: "Das ist doch lächerlich. Das sollen die Wuppertaler mal schön sein lassen. Klar, Manno wird ihnen fehlen. Bei "Elle" bin ich mir sicher, dass er am Freitag wieder im Training sein wird und am Sonntag spielt. Aber so oder so: Der WSV spielt eine richtig starke Serie und ist aktuell die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Da soll mir keiner herkommen und erzählen, dass der TSV Meerbusch gegen den Wuppertaler SV Favorit ist."

Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg sind die Meerbuscher auf Platz vier der Tabelle abgerutscht. Trotzdem liegt das Team von Olivier Caillas und Robert Palikuca voll auf Kurs - sogar über den Erwartungen. Denn vor der Saison hatten die wenigsten Experten mit dem TSV in der Spitzengruppe gerechnet. Anders sah das schon im Sommer Dennis Schmidt: "Meine Einschätzung hat sich bestätigt. Ich wusste, dass wir einen sehr guten Kader beisammen haben und die Großen der Liga ärgern können. Das ist aktuell der Fall. Mit einem Sieg gegen Wuppertal würden wir wieder für Schlagzeilen sorgen und das ist für Sonntag auch unser Ziel."

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