Wie RevierSport aus Kreisen der aktuellen Mannschaft und von ehemaligen Spielern, die in der letzten Saison noch für die Veilchen gespielt haben, erfahren hat, könnte der Verein kurz vor dem Rückzug aus der Oberliga stehen. Grund: Nach RS-Informationen haben sich einige Hauptgeldgeber zurückgezogen. Warum das so ist, darüber liegen noch keine detaillierten Informationen vor.
Fest steht nur, dass viele Spieler aus der aktuellen Mannschaft nun auf eine vorzeitige Vertragsausflösung pochen. "Die Mannschaft hat seit Januar zum Teil nur zehn Prozent ihrer Gehälter erhalten", sagt ein Insider. Der anscheinend klamme Klub soll den Spielern zwar ein neues Angebot vorgelegt haben, doch die neuen Verträge sollen keine Prämien- und Berufsgenossenschaft-Zahlungen mehr beinhalten. "Das ist doch kein Angebot. Jeder weiß, dass in den vergangenen Jahren die Spieler nur wegen des guten Geldes nach Hiesfeld gekommen sind", erzählt der Insider, der namentlich nicht genannt werden will, weiter. Deshalb soll das Team am kommenden Wochenende sogar in Erwägung ziehen, die erste Runde im Niederrheinpokal zu boykottieren. Gegner ist der Landesligist VfL Repelen.
RevierSport fragte beim TV Jahn Hiesfeld nach:
Thomas Böckelmann: "Ich bin vor wenigen Tagen nach drei Jahren als Abteilungsleiter Fußball zurückgetreten. Das hatte private und berufliche Gründe. Deshalb kann und will ich mich zu diesem Thema nicht äußern. Da sollten Sie sich an den Vereinspräsidenten des TV Jahn Hiesfeld Dietrich Hülsemann wenden. Anmerkung: Hülsemann ist nach Aussage seiner Sekretärin auf Geschäftsreise und bis Ende der Woche nicht erreichbar. Manager Harald Plank befindet sich aktuell im Urlaub.
Technischer Leiter Klaus Kohaupt: "Ich habe mitbekommen, dass manche Spieler unzufrieden sind. Ich kenne die Verträge der einzelnen Spieler aber nicht. Da habe ich mich rausgehalten, da ich nur für das Sportliche zuständig bin. Aber klar ist, dass wir eine Lösung finden müssen. Ich soll laut Herrn Hülsemann jetzt mehr einbezogen werden und soll mich nächste Woche mit Herrn Hülsemann treffen und Einblick in die ganze Sache bekommen. Deshalb kann ich zum aktuellen Zeitpunkt auch noch nicht konkret sagen, warum wir uns in dieser Situation befinden. Am Montag werden wir uns mit den Kollegen Hülsemann und Harald Plank zusammensetzen. Dann werden wir schauen, ob wir das Schiff auf dem Wasser halten können oder die Reißleine ziehen und zurückziehen. Den Boykott kann ich bestätigen, ob dieser aber durchgezogen wird, steht noch nicht fest. Das wäre für uns als Verein natürlich katastrophal. Die Mannschaft sollte dieses Spiel machen und am Montag setzen wir uns alle zusammen."
Kevin Corvers, Kapitän des TV Jahn: "Kein Kommentar."
Jörg Vollack, Trainer des TV Jahn: "Ich bin ein Angestellter des Vereins und nur für das Sportliche zuständig."