In ganz Speldorf gibt es kein anderes Thema, und auch bei RWO ist es scheinbar das beliebteste Auswärtsspiel der Saison. Über 1000 Tickets werden die Oberhausener wohl nicht noch einmal absetzen.
Damit ein ordentlicher Ablauf gewährleistet ist, wird die Mülheimer Polizei fast komplett auf den Beinen sein. Auf der Speldorfer Internetseite (www.vfb-speldorf.de) ist eine Grafik der Fantrennung zu sehen. Viele RWO-Fans laufen aus der Mülheimer Stadtmitte, von der RWO-Heimat am Rechenacker oder vom Ruhrpark zur „Blötte“, immer wieder weist der VfB darauf hin, dass am Spieltag keine Karten mehr erhältlich sind.
Die sportliche Lage ist eindeutig. Der Regionalliga-Absteiger reist als haushoher Favorit an. Überraschungen in den Aufstellungen wird es nicht geben. Die Trainer Piero Lussu (VfB) und Hans-Günter Bruns (RWO) sind seit Jahren befreundet. Lussu spielte drei Jahre lang bei RWO, Bruns hatte insgesamt fünf Jahre lang bei den Speldorfern als Trainer das Sagen. Beide Mannschaften werden offensiv antreten.
Bei Speldorf sind ausgerechnet Kapitän Andreas Egler und sein Stellvertreter Christian Flöth angeschlagen. Beide werden aber wohl spielen können. Das Rezept für das Topspiel kennt VfB-Stürmer Sergii Tytarchuk: „Es ist immer schöner, wenn die Zuschauer mitschreien. Wir dürfen uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen.“ Tytarchuk ist mit fünf Toren aus sieben Spieler bester Speldorfer Torjäger. Oberhausen setzt auf seine Stammelf mit Spielgestalter Mike Terranova.
Wer keine Karte ergatterte, kann das Spiel am Live-Ticker (www.emschercoast.de/ticker) oder im Lokalradio verfolgen.
Die übrigen Spiele stehen im Schatten des bereits ausverkauften Revierderbys. Beim ETB Schwarz-Weiß Essen (15.), VfB Homberg (16.) und MSV Duisburg II (17.) sind die Sorgenfalten besonders groß. Essen und Homberg bestreiten in dieser prekären Lage schwierige Auswärtsspiele. Bereits heute um 18 Uhr reist ETB zum Bonner SC. Serkan Durmaz und Kapitän Elvir Saracevic stehen Trainer Frank Kontny erst im nächsten Jahr wieder zur Verfügung. Ob Bilal Lekesiz (Knochenhautreizung) und Björn Grallert (Schienbeinprellung) spielen können, ist noch offen. Gern hätte Trainer Kontny den Ex-Uerdinger George N’Doum verpflichtet, doch der steht nun vor einer Unterschrift beim Konkurrenten MSV II. Im MSV-Heimspiel gegen den Ex-Aufstiegsaspiranten 1. FC Kleve (13.) wird N’Doum aber noch nicht auflaufen.
Die großen Hoffnungen des VfB Homberg ruhen auf den Schultern von Ercan Aydogmus. Der Stürmer – in der vergangenen Saison 29-facher Torschütze – ist nach einer langen Verletzung vollständig wiederhergestellt und erzielte während der Woche beim 4:1-Kreispokalerfolg beim OSC Rheinhausen das erste Tor. Aydogmus’ Treffsicherheit ist auch im Spiel beim nur durchschnittlich gestarteten 1. FC Bocholt wichtig, wenn die Homberger den Tabellenkeller verlassen wollen.
Mit einer makellosen Bilanz thront die SSVg Velbert auf dem ersten Platz. Mit enorm viel Selbstvertrauen empfingen die Velberter in der ersten DFB-Pokalrunde die SpVgg Unterhaching, erlitten aber einen herben 0:3-Dämpfer. Am Sonntag prüft Regionalliga-Absteiger 1. FC Köln II die Form der Velberter. Schlusslicht GFC Düren (ein Punkt aus sieben Spielen) wechselte bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Saison den Trainer. Jörg Jung kehrte auf die Bank zurück. Pikant: Jung betreute den Gürzenicher Fußballclub bereits in der vergangenen Saison, trat dann aber nach Unstimmigkeiten zurück. Er ersetzt nun Guido Jörres. Bei Jungs Debüt bestreitet Düren ein enorm wichtiges Spiel. Zu Hause trifft der GFC auf den Abstiegs-Mitkonkurrenten Union Solingen. Ein Verfolgerduell der besonderen Art steigt an der deutsch-niederländischen Grenze. Aufsteiger SV Straelen (3.) trifft auf Alemannia Aachen II (4.). Jeweils im Mittelfeld stehen die Kontrahenten der zwei übrigen Spiele. Der Wuppertaler SV II (6.) trifft auf TuRu Düsseldorf (12.), der KFC Uerdingen (7.) auf die SSG Bergisch Gladbach (11.).
Den Spieltag tippt Klaus Wörsdörfer (1. Vorsitzender VfB Speldorf)