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"Da drehst du komplett durch"

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Jubel, Oberliga Westfalen, VfB Hüls, Badeweiher, Saison 2014/15, Jubel, Oberliga Westfalen, VfB Hüls, Badeweiher, Saison 2014/15
Jubel, Oberliga Westfalen, VfB Hüls, Badeweiher, Saison 2014/15, Jubel, Oberliga Westfalen, VfB Hüls, Badeweiher, Saison 2014/15 Foto: Tillmann

Verbrüderung über die Verbands-Grenzen hinweg. Die Oberligen Niederrhein und Westfalen lieferten Stoff für das Kuriositäten-Kabinett.

Wenn sich ein designierter Absteiger nach einem 0:3-Rückstand zur Pause noch einmal alles abverlangt und zu einem 5:3-Sieg kämpft, ist das schon eine kleine Sensation für sich. Passiert das aber zeitgleich in zwei parallelen Ligen, dann versteht der Fußball-Fan die Welt nicht mehr.

Der VfB Hüls und die Sportfreunde Baumberg - beide stecken in ihren Ligen tief im Tabellenkeller. Während der Westfalen-Oberligist aus Hüls nach dem Rückzug aus der Liga schon als Absteiger feststeht, kämpfen die Monheimer noch mit einer Minimalchance um den Klassenverbleib in der Niederrhein-Klasse.

Der Reihe nach: Für die Marler, mit einer turbulenten Woche bestehend aus Trainerrücktritt, Abmeldung aus der Oberliga und dem Eklat um den Sportlichen Leiter Engin Yavuzaslan sah es nach 45 gespielten Minuten im Waldstadion in Neuenkirchen ganz danach aus, als würde die Abschiedstournee des "ewigen Oberligisten" nur noch aus Pleiten und Tristesse bestehen. Felix Fuchs, rechter Verteidiger des SuS, hatte da schon dreimal getroffen (20., 26. und 35.). Als der dreifache Torschütze den Motor zündete, lag Baumberg schon am Boden und nach den Treffern von Christos Pappas (8.), Enes Öz (12.) und Kevin Stiene (20.) gegen den TuS Bösinghoven mit 0:3 hinten.

Was nach dem Seitenwechsel passierte, ließ die Verantwortlichen beider Mannschaften nachher nur noch in Superlativen sprechen. "Ekstase pur", hatte VfB-Spielertrainer Markus Kaya nach den fünf fünf Treffen von Andre Koch (53.), Serdar Yigit (57. und 89.) sowie Albert Alex (62. und 82.) gesehen, "das hat meine kühnsten Träume übertroffen."

Baumbergs Fußballobmann Redouan Yotla berichtete von seiner emotionalen Achterbahnfahrt: "Draußen verzweifelst du erst, dann bist du auf einmal der lachende Sieger und drehst komplett durch." Dass halb Baumberg den Verstand verlor, war Nils Esslinger (50.), Marcel Kalski (63., 74. und 90.) und Ali Daour (87.) zu verdanken.

So verrückt und turbulent die Darbietungen auf den jeweiligen Plätzen, die etwa 163 Kilometer voneinander entfernt liegen, auch waren, so nüchtern klang der Ausblick von Kaya und Yotla. "Unser Ziel ist es, sportlich nicht abzusteigen. Das haben wir uns nach dem Rücktritt von Karsten Quante vorgenommen", sagte Kaya.

Und Yotla schloss ab: "Wenn wir in den nächsten beiden Wochen gegen Sonsbeck und Kapellen nicht nachlegen, hat das auch nichts gebracht."

Ganz gleich aber, wie die sportliche Zukunft der beiden Klubs aussieht: Kuriositäten wie an diesem Spieltag dürfen sie gern häufiger liefern.

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