Mittlerweile – nach nur vier Spielen – ist er aus der Viererkette nicht mehr wegzudenken. Seit Sebastian „Buddy“ Flossbach in der Innenverteidigung die Puppen tanzen lässt, hat der VfB Hüls kein Spiel mehr verloren. Und besser noch: kein Tor aus dem laufenden Spiel kassiert.
Nachdem Vater Holger beim Stadtrivalen beurlaubt worden war, einigten sich Spieler und Klub auf eine Vertragsauflösung des Defensivmanns. Wohin der Weg gehen sollte, war für „Buddy“ schnell klar. „Der persönliche Kontakt zu Engin Yavuzaslan bestand schon lange vorher. Jetzt war die Gelegenheit da und die Oberliga hat mich gereizt“, sagt er.
Mit 29 Jahren ist er der älteste Spieler der Mannschaft. Markus Kaya als spielender Co-Trainer läuft mit seinen 35 Lenzen außer Konkurrenz auf. „Da kann ich mir auch ruhig rausnehmen, in der Viererkette mal den Mund aufzumachen“, findet der gebürtige Marler.
Und der Sportliche Leiter lobt seinen „Fang“ in der Winterpause in den höchsten Tönen. „Buddy hat eine unheimliche Präsenz auf dem Platz. Er ist schnell zum Führungsspieler geworden“, schwärmt Yavuzaslan. Eine lange Schnupperphase in der fünfthöchsten Spielklasse brauchte Buddy nicht. Den Unterschied zur Westfalenliga, wo er mit dem TSV zweieinhalb Jahr spielte, hat er schon ausgemacht. „Das Spiel der Angreifer in der Oberliga kommt mir entgegen“, sagt Flossbach und ergänzt: „Hier wird mehr mit dem Kopf gespielt. In der Westfalenliga sind die Stürmer jeden Ball sofort angelaufen. Das ist dort wesentlich körperbetonter."
Im Mai will „Buddy“ an der Ruhr-Uni sein Ingenieurs-Studium mit dem Master-Abschluss beenden. Bis zum Sommer steht er beim VfB Hüls unter Vertrag. Körperlich fühlt er sich fit - die Leistungen auf dem Platz bestätigen nicht nur seine eigenen Fähigkeiten, sondern auch die Entscheidung der Klubführung, den Marler vom Stadtrivalen direkt zu verpflichten. „Er hat sich hier schnell eingefunden und bereichert uns ungemein“, sagt Yavuzaslan.
"Hier wird mehr mit dem Kopf gespielt"
Sebastian Flossbach, VfB Hüls
Am kommenden Wochenende trifft die Verteidigung, die nun zu der erhofften Stabilität gefunden hat, auf eins der besten Sturmtrios der Liga. Für Flossbach wird das eine regelrechte Reifeprüfung. Laurenz Wassinger, Markus Waldrich und Tokio Nakai haben bereits 32 der 46 Erndtebrücker Tore erzielt. „Das wird für uns ein Selbstläufer“, flachst „Buddy“ im vollen Bewusstsein darüber, dass der Tabellenzweite ein Offensiv-Feuerwerk abbrennen will. Erndtebrück fand am letzten Spieltag beim 3:1 gegen den ASC 09 wieder in die Spur zurück. Alle drei Treffer erzielte der TuS aus dem Spiel heraus...