„Das liegt an der Trikotfarbe“, seufzt Duisburgs Präsident Thomas Bungart und schaut auf die schwarz-gelben Leibchen seines Teams. Doch während der große BVB die Trendwende spätestens mit dem tosenden Kracher im Derby gegen Schalke geschafft hat, sind alle Vorhaben des VfB lautlos verpufft.
Dass sich Bungart trotz der misslichen Situation in Galgenhumor flüchtet, überrascht allerdings nur die Wenigsten. Bei der Jahreshauptversammlung, die am 10. April über die Bühne geht, ist der heute 52-Jährige auf den Tag genau seit 20 Jahren im Amt und hat den Hombergern genau diesen etwas anderen Anstrich verliehen.
Während in anderen Vereinen bei nur neun Pünktchen aus 19 Spielen reihenweise Köpfe rollen würden, wird am Rheindeich niemand rasiert. Auch Trainer Günter Abel, der noch über einen Vertrag bis 2016 verfügt, kann sich sicher sein, nicht entlassen zu werden – trotz der Schreckensbilanz.
„Wir haben nach der großen Fluktuation im Sommer gemeinsam die Entscheidung getroffen, das Team so aufzustellen, also werden wir jetzt auch gemeinsam dadurch gehen“, macht Bungart klar, schiebt aber auch nach: „Unsere Zusammenstellung der Mannschaft ist gescheitert und die Chancen, die Klasse noch zu halten, liegen bei unter zehn Prozent. Bei so einem Ergebnis müssen wir natürlich alles auf den Prüfstein stellen.“ Welche Konsequenzen die desaströse Saison nach sich ziehen wird, genauso welche Ausrichtung der Verein in Zukunft verfolgt, wird in den kommenden Wochen entschieden.
Das große Plus des VfB ist aber die wirtschaftliche Lage. „Wenn wir abschmieren, steigen wir gesund ab“, betont Bungart, der den Klub 2003 von allen Schulden befreite und seither schwarze Zahlen schreibt. „Wir standen Ende der 1990er Jahre mal mit einem Bein in der Bezirksliga, von daher kenne ich so eine Situation. Sollte es uns treffen, fangen wir wieder neu an – auch wenn es natürlich weh tut.“
Mit welchem Personalschlüssel die Mission Landesliga dann angegangen würde, lässt Bungart offen. Klar dürfte aber sein, dass sich von den aktuellen Versagern wohl kaum jemand für eine Weiterverpflichtung empfohlen hat. Bungart: „Ich habe noch mit noch niemandem über seine Zukunft gesprochen – warum auch?!“
Schließlich erwartet den VfB eine Bruchlandung.