„Die Gespräche laufen an und Erkenschwick ist mein erster Ansprechpartner“, betont Nachtigall, der aber auch weiß, dass es schwer ist, Sport und Beruf zu kombinieren. Der 29-Jährige arbeitet als Justizvollzugsbeamter in der JVA Essen, in der beispielsweise auch der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Arcandor, Thomas Middelhoff, sitzt. „Ich habe Schichtdienst und kann deshalb nicht regelmäßig trainieren“, stehen für Nachtigall, der mit seiner Frau Magdalena und Sohnemann David (wird im Mai zwei Jahre alt) in Gelsenkirchen wohnt, der Job sowie die Familie an erster Stelle.
Wöchentlich wechselt er sich mit der Mittags- und Spätschicht ab, hinzu kommen noch Nachtschichten. „Wenn ich mttags und nachts Dienst schiebe, kann ich zum Training, sonst aber nicht“, ist Nachtigall froh, dass die Spielvereinigung seine 14-tägigen Auszeiten akzeptiert hat.
Deshalb spielt der Ex-U19-Nationalspieler am Stimberg allerdings auch nicht mehr regelmäßig. Stand er in der Vorsaison noch in 31 Spielen insgesamt 2.704 Minuten auf dem Platz und erzielte fünf Tore, ist seine Einsatzzeit in der Hinserie der aktuellen Spielzeit auf zwölf Einsätze (davon vier Einwchslungen) und 808 Spielminuten geschrumpft. „Wenn ich eine Woche nicht da bin, kann ich keine Ansprüche stellen“, weiß Nachtigall: „Im letzten Jahr war es noch anders, aber wir sind keine Blindentruppe. Wir haben ein tolles Team und befinden uns alle auf einem hohen Niveau.“
Auf einem hohen Niveau möchte er auch weiter Fußball spielen. „Die Oberliga traue ich mir noch zu“, sprüht Nachtigall vor Ehrgeiz. Ob er aber auch von Erkenschwick verhaftet, oder von einem ambitionierten Verbandsligisten „inhaftiert“ wird, hängt von der Gesprächen ab. Es muss halt alles gut geplant sein.