Der TuS Heven taumelt dem Abstieg entgegen. Unter Mesut Güngör, je nach Zählung schon der dritte oder vierte Trainer in dieser Saison, war nach zwei 1:6-Niederlagen in Folge die Hutschnur gerissen. Er hatte sich vor allem seine Innenverteidiger vorgeknöpft, wollte es bei der scharfen Kritik, aber nicht belassen. Suspendierungen, so der Coach, der mit zehn erreichten Punkten im Herbst überhaupt wieder für Zuversicht gesorgt hatte, seien nun der nächste Schritt.
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So geht's »Es wird auch etwas passieren, soviel ist sicher. Nur was, das will Peter Kluth (noch) nicht verraten. „Spruchreif ist noch nichts“, meint der Fußball-Abteilungsleiter. „Wir haben mit der Mannschaft gesprochen. Das soll intern bleiben. Es ist aber denkbar, dass sich einige Spieler erstmal bei der zweiten Mannschaft wieder beweisen müssen oder ähnliches.“
An der Qualität des Kaders wird auch die drastischste Maßnahme nichts ändern, das größte Problem der Mannschaft ist aus Sicht der Verantwortlichen ohnehin ein anderes: die Einstellung. „Wenn nicht einmal Einsatz und Willen stimmen, dann nützt es nichts“, erklärt Kluth – und redet sich fast in Rage. „Wenn die Spieler durch die Bank nur ein Bruchteil, vielleicht ein Drittel der vorhandenen Qualität abruft, dann ist das nicht akzeptabel. Vor allem beim Derby gegen Ennepetal war es schockierend und traurig zu sehen, wie sich die Mannschaft da ergeben hat. Spätestens mit dem 0:3-Rückstand haben fast alle den Kopf in den Sand gesteckt, da hat sich kaum einer aufgebäumt.“ Das sei „erschreckend“ gewesen, schließlich seien die Spieler ja Angestellte des Vereins und damit „in der Bringschuld“, wie Kluth festhält.
Von der Wolke gefallen und hart gelandet
Dass Heven fast an jedem Sonntag mit einer Klatsche vom Platz schleicht, kommt natürlich auch beim – eher überschaubaren – Publikum nicht gut an. „Natürlich bekommen wir da etwas zu hören“, berichtet Kluth – immerhin: die Sponsoren drohen noch nicht von der Fahne zu gehen. Aber insgesamt ist die Stimmung gekippt. Kluth: „Wir schwebten ja jahrelang auf einer Wolke des Erfolgs. Das ist für uns ungewohnt.“
Aufgegeben haben sie sich aber weiterhin nicht. Nun soll das Team nachdem es wachgerüttelt wurde, wieder liefern – oder zumindest konkurrenzfähige Leistungen zeigen. Beim Blick auf das bevorstehende Programm muss einem indes Angst und bange werden. Die nächsten vier Gegner heißen Rödinghausen, Roland, Rheine und Erkenschwick. „Wir haben nichts zu verlieren“, findet Kluth. „Natürlich muss alles passen, wenn wir da etwas holen wollen. Die Ausgangslage ist nicht besser geworden, die Gegner werden nicht einfacher“, pustet Kluth noch einmal durch, „aber für uns sind alle Gegner schwer.“