Statt den Gegner wie so häufig stark zu reden, sagt Georg Mewes, Trainer des SV Hönnepel/Niedermörmter, vor dem Heimspiel am Sonntag gegen TuRu Düsseldorf: „Wir sind jetzt natürlich in der Favoritenrolle – und die nehmen wir auch gerne an.
TuRu wurde zwar auch hoch gehandelt, hat sich aber durch die 0:1-Heimniederlage gegen Kray erstmals aus dem Rennen um die vorderen Plätze geschossen.“ Die Landeshauptstädter haben als Siebter schon 15 Punkte Rückstand auf die Hö./Nie.-Kicker.
Die Schwarz-Gelben, denen zu Saisonbeginn wohl kaum einer die Herbstmeisterschaft zugetraut hatten, sind ebenso dominant in die Rückrunde gestartet: nach dem 4:1 gegen den FC Kray, dem 3:0 in Baumberg und dem 5:1 beim Wuppertaler SV hat das Team von der Düffelsmühle einen perfekten Start mit neun Punkten und sagenhaften 12:2 Toren hingelegt.
Mewes bremst die Euphorie
Fast schon zu gut für Trainer Mewes, der vorsichtig auf die Euphoriebremse tritt: „Keiner darf meinen, er könnte abheben, sonst werde ihn ganz schnell wieder auf den Boden herunterholen.“
Doch im nächsten Satz ergänzt der Coach gleich, dass er sich eigentlich keine großen Sorgen diesbezüglich macht. „Die Jungs haben alle so einen sauberen Charakter und werden Sonntag nicht wie aufgeplusterte Gockel auf den Platz kommen“, so Mewes.
Dass der überzeugende 5:1-Triumph in Wuppertal gut fürs Selbstbewusstsein war, will aber auch Mewes nicht bestreiten: „Wir haben jetzt Blut geleckt. Spätestens jetzt nimmt uns keiner mehr auf die leichte Schulter, jetzt erschrecken sich alle vor uns.“
Trotzdem gelte es gegen die Landeshauptstädter mit der gleichen Konzentration anzutreten: „Genau wie in Wuppertal gibt es drei Punkte – und die wollen wir unbedingt holen.“
Benjamin Schüßler fällt wohl aus
Während der in Wuppertal am Auge verletzte Dennis Terwiel genesen ist und im wahrsten Wortsinn wieder den Durchblick hat, sieht es bei seinem Mannschaftskameraden Benjamin Schüßler schlechter aus. Der Ex-Profi wird wohl für Sonntag ausfallen. „Bei Schüßler bin ich sehr skeptisch. Er konnte in dieser Woche nicht trainieren – genauso wie Harun Can, der ebenfalls ausfällt.“ Mit einer Erkältung hatte zudem Kevin Bongers zu kämpfen.
„Doch das sind alles kleine Wehwehchen“, ergänzt der Hö./Nie.-Übungsleiter, der genug Alternativen auf der Bank hat. Für Schüßler konnte Shkelzen Imeri in die Startelf Rücken. Und als Bongers-Vertreter wäre Darius Strode ein guter Offensiv-Joker, das hat der dunkelhäutige Sturmer in Wuppertal eindrucksvoll bewiesen.