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Profis gegen Amateure?
Diskussion über die Zukunft des Fußballs

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„Kein Pakt mit dem Teufel“: Profis gegen Amateure?
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Bläulich flimmerte in Dauerschleife auf einem Flatscreen durch die Gemäuer der Zeche Zollverein, um was es bei der Veranstaltung eigentlich ging:

Bernd Faust hat mit seiner Idee, dem Ticketvermarkter Viagogo die Karten für alle Heimspiele von Westfalia Herne zu überlassen, für Aufsehen gesorgt. Wir sprachen im Nachgang der Diskussionsrunde auf Zollverein mit dem Medienbeauftragten des Oberligisten über Probleme, Chancen und Nörgelkultur.

Bernd Faust, wie kommen Sie auf die Idee, alle Tickets an Viagogo zu verschenken? Wir befinden uns mit der Westfalia schon ganz lange Zeit auf einer Abwärtsspirale und die kommt irgendwann mal in eine Endphase. In Herne und Umgebung sehe ich niemanden, der uns derzeit helfen könnte. Und wo soll die Spirale enden? Die nächste Insolvenz würden wir nicht überleben. Es geht mir dabei nicht nur um die erste Mannschaft, sondern auch um etwa 600 Jugendliche in unserer Abteilung. Klar klingt das jetzt ein bisschen nach PR-Gag. Aber ich habe den Eindruck: Man gibt uns die Hand und wünscht uns alles Gute. Ein Benefizspiel hat Alexander Jobst vom FC Schalke ja gleich abgelehnt, aber er wusste auch nicht zu beantworten, wie wir uns anders helfen sollen.

Es ist ja nicht der erste PR-Gag dieser Art. Mit der „Apokalypse Blau“ haben sie bereits einige tausend Zuschauer ins Schloss Strünkede gelockt. Wie nachhaltig sind solche Aktionen? Wenn man das verfolgt, nehmen die PR-Gags in ihrer Dramatik ja zu. Wenn wir uns so etwas mit dem Mute der Verzweiflung ausdenken, geht es dabei erstmal um die maximale Aufmerksamkeit für den Klub. Anders bekommen wir das als kleiner Verein sonst ja gar nicht mehr hin. Die Nachhaltigkeit geht dabei ehrlicherweise gegen Null, aber ich will einfach nichts unversucht lassen. Von den anderen Beteiligten der Diskussionsrunde bekommt man dann ja eher das Feedback: Eure Angel ist zu klein für euer Haifischbecken, verbunden mit ein wenig gespielter Anteilnahme. Aber das ist kein Problem von uns, sondern des ganzen Amateurfußballs. Wenn wir mit der Idee polarisieren und auch provozieren, dann ist das durchaus auch gewollt.

Dennoch gibt es inzwischen auch viele Stimmen, die die Aktion kritisch hinterfragen. Gerade von Fanseite ist Viagogo schließlich auch nicht unumstritten. Das ist definitiv kein Deal, bei dem wir unsere Seele verkaufen. Viele lesen auch nur selektiv. Wer sich wirklich damit beschäftigt, wird sehen, dass das ein sehr moderater Deal ist und kein Pakt mit dem Teufel. Wir wollen uns schließlich auch nicht die Taschen voll machen. Es würde nur darum gehen, Rückstände auszugleichen, vielleicht eine professionelle PR-Agentur für weitere Aktionen zu engagieren. Wenn dann noch etwas übrig bleibt, würden wir vielleicht noch zwei, drei Spieler holen, um uns den Klassenerhalt zu sichern,

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