Denn der Coach steht nach mageren neun Pünktchen nicht nur bei den Fans in der Kritik. Auch ein Großteil seiner Spieler sowie Vize-Chef Rainer Stern haben gegen Dinis rebelliert und wollten eigentlich nicht länger mit ihm zusammenarbeiten. Doch der Vorstand entschied anders.
Stern hat deshalb auch schon seine Konsequenzen aus dem "Alleingang" der Führungsetage gezogen und sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Damit macht er es dem Sportlichen Leiter Philipp Mayrhauser, der vor zwei Wochen zurücktrat, gleich.
Um die vergiftete Stimmung zwischen Dinis und seinem Team in den Griff zu bekommen, hat der Verein reagiert und einen neuen Manager als Bindeglied eingebaut. Christoph Müller wird sich ab sofort um die Probleme der Ersten kümmern. Der 38-Jährige war bislang Torwarttrainer beim VfL und wird diese Funktion auch beibehalten. "Ich freue mich auf die neue Herausforderung, auch wenn sich der Verein gerade in stürmischeren Zeiten befindet."
Müller verfolgt eine klare Linie
Auf Müller, der von Obmann Carsten Hiebing unterstützt wird, wartet eine Menge Arbeit, schließlich zeigen sich nach RS-Informationen einige Akteure trotz der neuen Personalie nicht bereit, weiter unter Dinis zu trainieren. Für den Ex-Profi wird der erste Funktionärsjob also gleich zu einer knallharten Erfahrung.
Doch der ehemalige Essener Rot-Weisse bleibt relaxt und hat für den Trainingsauftakt am 3. Januar eine klare Marschrichtung parat: "Ab sofort gibt es Richtlinien. Die haben sich die Spieler ja gewünscht, also bekommen sie sie unter den Weihnachtsbaum gelegt. Sie haben die Wahl: Entweder sie ziehen mit oder wir finden eine andere Lösung."
Übersetzt: Der VfL scheut sich nicht, im Winter gnadenlos auszusortieren. Ein möglicher Kandidat, der gehen kann, ist Dennis Seeger. Der 28-jährige Angreifer verweigerte Dinis zuletzt sogar den Handschlag und ist deshalb bereits vom Trainingsbetrieb suspendiert worden.
Die Liga darf gespannt sein, ob und wann der VfL sein Theater beenden wird.