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Scherff trifft Wurst
Wiedersehen zweier Haudegen

Ennepetal/Rhynern: Wiedersehen zweier Haudegen
FC Schalke 04
13:00
SpVgg Greuther Fürth
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Markus Scherff vom TuS Ennepetal und Rhynerns Dustin Wurst waren einst erbitterte Gegner und sind nun dicke Freunde – am Sonntag geht es gegeneinander.

Ewig ist es her, dass sich die Wege von Markus Scherff und Dustin Wurst (beide 28) erstmals kreuzten. RevierSport bat die beiden Kicker vor dem Duell am Sonntag in Ennepetal (14.30 Uhr, Bremenstadion) zum Stichwort-Interview – und fand zwei echte Typen der Liga.

Markus Scherff und Dustin Wurst über...

Erste schmerzliche Duelle Markus Scherff: Als ich bei TuRa Rüdinghausen war, spielte er beim SSV Südfeldmark, den Verein gibt es schon gar nicht mehr. Wenn es gegeneinander ging, haben wir uns ganz schön bekriegt. Ich habe ihn ausgetanzt, er hat mich weggehauen. Dustin Wurst: Das waren ganz „entspannte“ Duelle (lacht). Damals sind auf dem Platz echt fürchterliche Worte gefallen, wir konnten uns einfach überhaupt nicht riechen. Als wir dann irgendwann zusammen in einer Mannschaft gespielt haben, war es genau andersrum.


Ein ominöses Treffen Wurst: Mein Cousin Michael hatte Geburtstag. Weil ich noch beim Training war, bin ich etwas später zur Party gekommen, „Ette“ war schon da. Wir haben kurz ‚Hallo‘ gesagt und ein Bier miteinander getrunken. Mehr nicht. Scherff: Dustin dachte: „Was will der denn hier?“ Und mir ging es ganz genauso. Aber als wir wenig später dann bei Rüdinghausen zusammengespielt haben, haben wir uns eigentlich von Anfang an super verstanden.

Fahrten nach Rhynern Scherff: Wir hatten eine nette Fahrgemeinschaft, weil ich aus Witten-Rüdinghausen und Dustin aus Bochum-Langendreer kommt, bot sich das an. Nach Rhynern ist eine Strecke bei 63 Kilometern ja etwas lang. Dennis Wegner (Torwart des SV Westfalia Rhynern, Anm. d. Red.) war auch noch mit dabei.


Wurst: Vor allem die Rückfahrten waren immer lustig, das konnte auch schon mal etwas länger gehen. Einmal waren wir erst nachts um halb drei zu Hause. Die Mallorca-Frage Wurst: Ich bin ein richtiger Mallorca-Fan, ich glaube bis auf eine Ausnahme war ich in jedem Jahr mit einer Mannschaft da. Aber in der Frage, ob es nach Cala Ratjada oder El Arenal geht, bin ich nicht so festgelegt, da richte ich mich nach der jeweiligen Mannschaft. Beim Spaßfaktor ist der Ballermann für mich leicht vorne, aber noch besser gefällt mir, dass alles schön nah beisammen ist. Ich laufe ja nicht so gern. Und schließlich muss man nicht ewig vom Flughafen zum Hotel gurken. Scherff: Dustin selbst war doch immer der große Organisator der Mallorca-Fahrten. Zumindest war das zu unseren gemeinsamen Zeiten in Rhynern und Herbede immer so. Ich bin auch für den Ballermann, aber muss sagen, dass das mittlerweile schon ein bisschen extrem ist. Länger als vier Tage halte ich nicht mehr durch. „Mich foulen? Dann kommt er wie immer eine Stunde zu spät“

Ihre „Fanfreundschaft“ Scherff: Er ist Bayern-Fan, ich bin Dortmunder. Da würden sich die anderen wahrscheinlich immer mit aufziehen, wir aber gehen damit anders um. Man muss sich ja auch nicht gegenseitig noch reizen. Wir gucken auch schon mal zusammen, beim Champions-League-Finale haben wir das aber lieber gelassen. Wurst: Das Spiel habe ich bei Dennis Wegner geguckt. Ich war von Borussia-Fans geradezu umzingelt und wusste ganz genau was passiert, wenn ich jubeln würde. Das habe ich lieber gelassen, wenn es mir als Bayern-Fan bei dem Siegtor von Arjen Robben auch extrem schwergefallen ist.


Die Qualität des jeweils anderen Scherff: Dustin ist nicht der filigranste, sonder eher einer, der Fußball kämpft. Er ist auch nicht mehr der Allerschnellste, aber ein überragender Kapitän. In der Hinsicht ist er ein richtiges Vorbild, gerade auch für die jüngeren Spieler. Wurst: Ja, ich bin schon immer knapp vor einer Gelben Karte, das stimmt. „Macke“ (Scherffs Spitzname) kann hervorragend kicken. Er weiß aber nicht so richtig, wo das Tor steht. Wahrscheinlich bejubelt er die Tore, die er beim Freizeitfußball erzielt immer so ausgelassen, weil er sonst so selten trifft. Die Ansage für Sonntag Scherff: Wenn Dustin mich am Sonntag mal wieder foulen will, dann kommt er wahrscheinlich wie immer eine Stunde zu spät. Wir versuchen, gerade im Heimspiel die Punkte zuhause zu behalten. Ich bin aber richtig heiß darauf, meine alten Kollegen aus Rhynern wiederzusehen und freue mich schon tierisch darauf. Wurst: Dort, wo Markus hinläuft, werde ich schon stehen. Wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen, nicht nur ich, auch die anderen, denn „Macke“ ist ein super Typ, mit dem man sehr viel Spaß haben kann.

Die Prognose Scherff: Rhynern hat andere Ansprüche als wir. Wenn wir im unteren Tabellenmittelfeld landen und Rhynern im oberen, würde ich das unterschrieben. Wurst: Die Tabelle sagt zwar, dass wir der Favorit sind, aber ich sehe das etwas anders. Wir wissen ja, dass wir auswärts ein anderes Gesicht zeigen als in unseren Heimspielen. Wenn wir einen Punkt mitnehmen, sind wir zufrieden.

Das Bierchen danach Scherff: Das werden wir am Sonntag schon hinbekommen, das gehört einfach dazu. Wurst: Ich weiß ja nicht, wie gastfreundlich die Ennepetaler sind, vor allem in dem Fall, wenn wir gewinnen sollten, aber ich habe in der Hinsicht nur Gutes über den TuS gehört. Ich für meinen Teil werde kein „ehrliches“ Getränk ausschlagen.

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