Bei diesem vorgezogenen Spiel der Oberliga Niederrhein im größeren Weseler Auestadion traf bereits am Samstagnachmittag der Aufsteiger aus Wesel-Lackhausen auf den Regionalliga-Absteiger Wuppertaler SV. Vor gut 800 Zuschauer gewannen die Gäste aus dem Bergischen trotz zweifacher Unterzahl mit 2:1 durch die Tore von Dennis Krol (40.) und Marvin Ellmann (78.).
Sowohl Tim Manstein (Rote Karte wegen groben Foulspiels/44.) als auch Marvin Schurig (Gelb-Rot/75.) flogen dabei vorzeitig vom Platz. „Normalerweise freut man sich über einen solchen chaotischen Sieg, aber wir hätten hier den Sack viel früher zumachen müssen. Wir hatten ganz klares Übergewicht und haben zu viele Chancen liegen lassen. Für die Nerven war dieses Spiel natürlich nicht gut, für die Zuschauer war alles drin. Ich bin aber letztendlich glücklich, dass wir hier drei Punkte geholt haben“, bilanzierte der Wuppertaler Trainer nach dem Abpfiff.
Die Partie begann recht verhalten, obwohl die Gäste aus Wuppertal bereits von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft waren. Das Team von Peter Radojeskwi hatte deutlich mehr Ballbesitz und zeigte ordentliche Aktionen nach vorne. Lediglich die letzte Konsequenz im Abschluss fehlte zur frühen Führung. Dann kam in der 24. Minute erst mal alles anders als gedacht. Nach einer lange Flanke auf Dennis Sengbusch konnte sich dieser gegen den herausgeeilten WSV-Keeper Bastian Sube durchsetzen und erzielte mit der ersten Chance die 1:0-Führung für den Tabellenletzten aus Wesel.
Ereignisse überschlagen sich
Die Wuppertaler ließen sich von diesem überraschenden Treffer allerdings nicht beeindrucken. Nach einer Großchance von Sebastian Schröder, die PSV-Schlussmann Jens Esser noch hervorragenden parieren konnte, gelang den Gästen aus dem Bergischen in der 40. Minute dann der verdiente Treffer. Nach einem schönen Pass, der durch die komplette Weseler-Abwehr hindurch ging, kam der Ball auf den vollkommen freistehenden Dennis Krol, der problemlos den Ausgleich erzielen konnte. Kurz vor der Pause überschlugen sich die Ereignisse dann noch, als Schiedsrichter Daniel Schächner nach einer Grätsche von hinten dem Wuppertaler Mittelfeldmann Tim Manstein die Rote Karte zeigte (44.). Die Rotblauen gingen somit nur mit zehn Mann in die Kabine.
Nach dem Wiederanpfiff zeigten die Gäste aus dem Bergischen, dass sie weiterhin auf Sieg spielten, auch mit einem Mann weniger. Doch wieder fehlte nach guten Offensivaktionen der passende Abschluss zum Führungstreffer. Lackhausen kam in Überzahl deutlich besser in die Partie und stieß durch verschiedene Kontermöglichkeiten immer mal wieder gefährlich vor das Tor von WSV-Keeper Sube. In der 75. Minuten war es dann wieder der Unparteiische, der das Spielgeschehen bestimmte. Nach einem Foul erhielt Marvin Schurig von Schiedsrichter Schächner die Gelbe Karte, über diese beschwerte sich der Verteidiger so sehr, dass der Referee nur Sekunden später die zweite Gelbe zückte. Für Schurig war das Spiel somit ebenfalls frühzeitig beendet. „Es ist sehr ärgerlich für uns, jetzt fehlen uns zwei wichtige Leute. Aber in beiden Situation hat der Schiedsrichter richtig entscheiden, wobei er bei Tim Manstein eventuell auch dem Gegenspieler, der ihn umschubst, eine Karte zeigen kann“, sagte der WSV-Coach dazu.
Ellmann sorgt für die Entscheidung
Die Rotblauen ließen sich von diesem erneuten Rückschlag nicht unterkriegen und nutzen die nächste Standardsituation für sich aus. Nach einem Eckball konnte Ellmann zum 2:1-Endstand einköpfen. Die mitgereisten Wuppertaler Fans, die ihre Mannschaft 90 Minuten unermüdlich und friedlich unterstützten, waren vollkommen aus dem Häuschen. Auch die Wuppertaler Ersatzbank feierte den Treffer überschwänglich. Wesel hatten in den verbleibenden Minuten trotz zweier Spieler mehr auf dem Feld nichts mehr entgegenzusetzen und Wuppertal gewann die Partie letztendlich verdient.
Bereits am Mittwoch tritt der WSV im Heimspiel gegen den VfB Homberg an. „Wir müssen jetzt unsere Wunden lecken, das hier abhaken und uns direkt auf die neue schwierige Aufgabe konzentrieren“, blickte Radojewski direkt nach Spielende voraus.