Das ändert sich nächstes Wochenende, wenn der Favorit um den Aufstieg endlich seine erste Auswärtspartie im BESAGROUP Sportpark beim VfL Rhede bestreiten darf (Sonntag, 1. September, 15:00 Uhr).
Im Heimspiel gegen TuRU Düsseldorf war jedoch weiterhin ordentlich Sand im Getriebe. Das Team von Peter Radojewski scheint in der Oberliga noch nicht so recht angekommen zu sein. Besonders in der Offensive und ganz speziell bei der Chancenverwertung muss der Hebel angesetzt werden. Fatih Duran klärte auf der Linie, der Kopfball von Maximilian Nadidai war schon präzise (7.). Vielleicht wäre es mit einem frühen Treffer anders gelaufen. Doch so legten die Gäste erst einmal vor. Eine von Gianluca de Meo getretene Ecke landete über Sven Steinfort wieder bei de Meo, der die Unsicherheit in der WSV-Deckung ausnutzte und für die etwas überraschende Führung sorgte (21.).
„Wir hatten in der ersten Hälfte zu viel Respekt, wovor auch immer“, analysierte Radojewski. Mag es vor der gigantischen Kulisse sein, die einige Youngster in seinem Team, die selbst letzte Saison noch für die „Zwote“ in der Oberliga kickten, nicht gewohnt waren? Die Anfeuerungen und der Support der auf der ganzen Linie friedlichen Wuppertaler Fans sucht in der Liga schließlich seinesgleichen. Knapp 2.200 Besucher, die ihr Team bedingungslos beim Neuaufbau unterstützen, das ist keine Selbstverständlichkeit. Doch die Mannschaft sollte ihre Fans nicht enttäuschen. „Uns fehlt zum Teil die Cleverness. Dass meine Truppe will, ist gar keine Frage“, sah Radojewski erste Ansätze in die richtige Richtung.
Dem erlösenden 1:1-Ausgleich durch Tim Manstein, den Marvin Ellmann hervorragend über links vorbereitete (67.), ging eine Gelb-Rote Karte gegen Düsseldorfs Sven Steinfort voraus (57.). „Wir müssen nach so einem Platzverweis beim Gegner einfach ruhiger bleiben“, machte Radojewski deutlich, dass es in seinem Team an der Abgezocktheit fehlt. Am Ende hätte Davide Leikauf frei vor dem Tor für die späte Führung sorgen können, doch der überraschte Schütze fand in Jonas Agen seinen Meister. Der TuRU-Schlussmann konnte zur Ecke klären (90.). So war es im Endeffekt Frank Zilles, der hocherhobenen Hauptes die Heimreise antreten konnte: „Die zwei Schlüsselaktionen haben dazu geführt, dass wir hier keinen Sieg mit nachhause nehmen konnten“.
Gemeint haben dürfte er die unnötige Aktion vor der Gelb-Roten Karte von Sven Steinfort, sowie die Fahrlässigkeit vor dem Gegentor: „Den Zweikampf im Vorfeld durften wir nicht verlieren.“