Ende Juni hatte der Verein noch immer keinen Nachfolger für Interimscoach Sven Heinze präsentiert. Alle Anhänger, die schon Zweifel an der Vereinsführung äußerten, müssen nun aber Abbitte leisten. Denn die Einigung mit dem neuen Trainer erfolgte schon im April.
Dass Goran Barjatarevic letztlich aber erst am 1. Juli vorgestellt wurde, lag daran, dass er noch am vergangenen Wochenende das letzte Pflichtspiel mit seiner alten Mannschaft bestritt. Der Coach betreute zuletzt die A-Jugend von Eintracht Braunschweig. Mit dieser erreichte er die Relegation für die Bundesliga. In dieser mussten sich seine Jungs aber Dynamo Dresden geschlagen geben. „Wir wollten Gorans Verhältnis zu Braunschweig nicht belasten“, erklärt Fußball-Abteilungsleiter Hartmut Weber, warum sich sein Verein in der Trainerfrage nach außen hin lange in Zurückhaltung übte.
Erster Kontakt schon vor vier Jahren
Weber ist froh, dass nun alles geklärt ist und sein Wunschkandidat den Verein übernimmt. Barjaktarevic hatten die Verantwortlichen in Hamm schon sehr lange auf dem Zettel, verrät Weber. Schon vor vier Jahren gab es den ersten Kontakt zwischen der Spielvereinigung und dem Trainer. Damals war Barjaktarevic gerade mit dem Goslarer SC zwei Mal in Folge aufgestiegen und hatte den Verein in die Regionalliga geführt. Eine Zusammenarbeit kam damals zwar nicht zu Stande, doch der Kontakt riss trotzdem nie ab. „Er war immer unser Lieblingstrainer“, sagt Weber.
Bei der Hammer SpVg soll er in Zukunft nicht nur das Traineramt übernehmen, sondern auch gemeinsam mit Achim Hickmann als Sportlicher Leiter wirken. Hickmann war bisher nur als „Gönner“ der HSV aufgetreten. Das neue Gespann hat noch einiges an Arbeit vor sich. Drei bis vier neue Spieler sollen noch vor Saisonstart verpflichtet werden.
„Mir hat keiner gesagt, dass wir nicht aufsteigen dürfen“
Was das Saisonziel angeht, gab sich der neue Trainer auf der Pressekonferenz noch äußerst vorsichtig. Einen Tabellenplatz will er nicht ausgeben, vielmehr ist es sein Ziel, den Zuschauern „schnelles Kombinationsspiel“ bieten zu können. Erst wenn die Hinrunde gespielt ist, möchte er preisgeben, wo die Reise seiner Meinung nach hingehen könnte. Mit einem Lachen sagte er dann allerdings: „Mir hat keiner gesagt, dass wir nicht aufsteigen dürfen.“ Träumen ist unter dem neuen Wunschtrainer also erlaubt.