So sah es Trainer Tobias Wehmschulte - und so recht wollte ihm auch keiner widersprechen. "60 oder 65 Minuten lang waren wir die bessere Mannschaft und wir sind verdient mit 2:0 in Führung gegangen. Danach haben wir leider aufgehört, Fußball zu spielen und Herne stark gemacht."
Allerdings nicht so stark, dass für den weiterhin Vorletzten mehr als der Anschlusstreffer herausgesprungen wäre. Bezeichnend war, dass eine Einzelaktion des - allerdings auch nicht immer glücklich agierenden - Matthias Krantz herhalten musste (62.), um für Herner Torjubel zu sorgen. Insgesamt waren die Strünkeder zu fahrig und inkonsequent, in ihrer Spielanlage schlichtweg nicht so reif wie die Nord-Westfalen, die nun den Klassenerhalt fast sicher haben.
Auch wenn bei seinem Heimdebüt vieles Stückwerk blieb, ließ Westfalia-Coach Jörg Silberbach bei der Beurteilung von Leistung und Ergebnis Milde walten. "Es war nicht zu erwarten, dass wir auf einmal filigranen Fußball zeigen", meinte der 48-Jährige nach seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. "Gegen Erndtebrück haben wir überraschend gewonnen, gegen Neuenkirchen nicht. Klar wollten wir das, aber ich habe vor dem Spiel nicht gesagt, dass wir es müssen. Meine Aufgabe ist, dass die Jungs auf jedes Spiel richtig eingestellt sind, dann können wir es packen."
Und so schloss er nach der eher ernüchternden Vorstellung seiner Schützlinge mit einem Appell an die Zuschauer: "Feuert die Jungs weiter an, wir haben gespürt, dass das Publikum es honoriert, wenn wir zwei oder drei gelungene Aktionen zeigen. Und seid geduldig, die Jungs geben alles." Aber natürlich weiß "Fisch" Silberbach auch, dass in den verbleibenden acht Spielen noch jede Menge Punkte her müssen. "Vier, fünf Siege" plant der Trainerfuchs deshalb ein. Die nächste Möglichkeit, einen Dreier einzufahren, hat der SCW am Sonntag (15 Uhr) beim FC Gütersloh.
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