Nach 90 umkämpften Minuten, die in einem furiosen Finale mündeten, musste er aber zugeben, dass sich der 2:1 (0:1)-Sieg wie ein Triumph in einem Play-Off-Spiel anfühlte.
Nach dem ziemlich kuriosen Ausgleichstreffer durch Tim Dosedal (86.), der den Ball rückwärts fallend ins Neuenkirchener Tor bugsierte, herrschte am Haldenweg schon Gänsehaut-Faktor. Wenige Sekunden vor Schluss verunglückte dann Volkan Kiral ein Distanzschuss – aber gerade deshalb kullerte der Ball am verdutzten SuS-Keeper Tim Klingbeil vorbei ins Tor. Das Ergebnis waren pure Emotionen: Auf Neuenkirchener Seite flogen die bereitgestellten Plastikstühle, bei den Gastgebern wurde gefeiert, als hätte der TuS Heven soeben nicht ein Meisterschaftsspiel, sondern einen Titel gewonnen.
Dabei hatte es fast die ganze Spielzeit lang so ausgesehen, als würden die Wittener nach dem verkorksten Start in die Hinserie auch einen Fehlstart in die Rückrunde hinlegen. Ihr Spiel war entweder zu umständlich oder zu durchsichtig. „Ich habe die ganze Zeit gerufen: Jungs, breiter, breiter! Aber viel hat das nicht genützt, erst in der Schlussphase konnten wir mehr Druck aufbauen“, analysierte Behnert.
Seidel eiskalt, aber am Ende feiert Heven
Vor allem im ersten Durchgang hatten sich die Münsterländer deutlich cleverer angestellt. Die erste von zwei klaren Möglichkeiten hatte SuS-Sturmtank Daniel Seidel auch prompt genutzt (12.) – und damit die pomadige Vorstellung der Hausherren in Halbzeit eins bestraft.
Fest steht jedoch: Mit einer Leistung wie am Sonntag werden beide Teams bis zum Schluss gegen den Abstieg aus der Oberliga Westfalen kämpfen. Neuenkirchen sowieso, aber auch Heven. „Es war kein gutes Spiel, von beiden Mannschaften nicht. Ich gewinne auch lieber mit einer tollen Leistung als mit einer schlechten. Aber: Nachdem wir gegen Erndtebrück gut gespielt und verloren haben, ist es mir mehr als recht, dass wir nun zwar nicht gut gespielt, dafür aber gewonnen haben“, hielt Behnert fest.
Und vielleicht war dieser Sieg ein Meilenstein auf dem Weg zum großen Ziel. Nicht von ungefähr räumte der TuS-Coach deshalb gerne ein, dass am Sonntagabend in Heven „ein bisschen gefeiert“ wurde.
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