„Endlich ist der Knoten wieder geplatzt“, freute sich Seyit Ersoy über seine Vorlage, sein Tor und vor allem auch über drei Punkte aus Herne. „Auch wenn die zweite Halbzeit nicht optimal war, unterm Strich zählen drei Punkte. Wir sind jetzt Tabellenführer und freuen uns auf Ahlen.“
Ohnehin strotzen die 09er vor Selbstvertrauen. Die offizielle Sprachregelung lässt es zwar noch nicht zu – der Traum vom Aufstieg in die Regionalliga ist jedoch allgegenwärtig. „Wir wollen auf jeden Fall bis zum Schluss oben dran bleiben“, lautet die etwas vorsichtige Zielsetzung von Kapitän David Zajas. Aber der Routinier legt nach: „Wenn wir weiter unsere Leistung abrufen, wird es schwer uns da oben zu verdrängen.“
Die Westfalia hingegen plagen andere Sorgen, man tritt im Kampf gegen den Abstieg auf der Stelle. „Wir haben wieder die erste Halbzeit verschlafen“, analysierte Keeper Marcel Johns. „Gegen einen Gegner wie Wattenscheid darf man sich solche Fehler einfach nicht erlauben. Positiv ist aber, dass wir uns nicht hängen lassen. Wir kämpfen weiter, dass haben auch die Zuschauer heute gesehen.“
Trainer Uli Reimann schlägt in die gleiche Kerbe: „Die Mannschaft hat gefightet und alles versucht. Ich hoffe, die Zuschauer wissen das zu würdigen. Herne ist nicht tot, hier kann man was bewegen. Ich bin mir absolut sicher: Am Ende werden wir über dem Strich stehen. Und das ist das einzige, was zählt.“
Apropos zählen, mit 3.323 Zuschauern stellte die Westfalia einen neuen Rekord für die Oberliga Westfalen auf. Johns: „Eine solche Kulisse haben wir hier lange nicht mehr erlebt. Das hat heute richtig Laune gemacht, dafür spielen wir doch alle Fußball.“