Es war schon ein komisches, aber auch ein geiles Gefühl noch einmal hier spielen zu können“, beschrieb Schermbecks Verteidiger Ludwig Kofo-Asenso die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Der Ex-Wattenscheider durchlebte dabei bis zu seiner Auswechslung in der 82. Minute ein Wechselbad der Gefühle: „Natürlich hätten wir noch das eine oder andere Tor machen können, aber ich denke mit dem Ergebnis können wir sehr zufrieden sein. Meinen alten Kollegen und Wattenscheid wünsche ich natürlich schon den Aufstieg, auch wenn ich mich freue, dass wir einen Punkt mitgenommen haben.“
Den Unmut des Schiedsrichtergespanns zog dagegen Schermbecks scheidender Coach Martin Stroetzel auf sich. Zunächst regte sich der Linienchef vor der Pause über den Elfmeterpfiff gegen sein Team auf („Das muss man nicht pfeifen. In meinen Augen eine deutliche Fehlentscheidung.“), dann lieferte er sich gegen Spielende ein Wortgefecht mit Schiedsrichter Philipp Hüwe und wurde anschließend auf die Tribüne verbannt. Nach dem Abpfiff beruhigten sich die Gemüter allerdings wieder und Stroetzel analysierte die Leistung seiner Spieler nüchtern und sachlich: „Auch wenn ich mit der ersten Halbzeit unzufrieden bin, unter dem Strich geht der Punktgewinn hier absolut in Ordnung.“
Aus der Not eine Tugend machen – diese knifflige Aufgabe hat derzeit Wattenscheids Trainer André Pawlak bei der Besetzung seiner „Doppel-Sechs“. Nachdem Kevin Lehmann wegen eines zu Essener Zeiten begangenen Wettvergehens von der DFB-Sportgerichtsbarkeit bis einschließlich 9. Januar 2013 gesperrt wurde (Pawlak: „Er hat damals einen Fehler gemacht, den er aber sehr bereut. Damit ist das Thema für uns erledigt.“), sucht der Wattenscheider Trainer nach brauchbaren Alternativen. Mit Kai Koitka, der diese Position im Pokalspiel gegen Bielefeld bekleidet hat und Ali Issa, der gegen Schermbeck von Beginn an spielen durfte, hat der Coach aber verschiedene Möglichkeiten den Ausfall des Ex-Esseners zu kompensieren.