Nicht etwa, weil der gebürtige Pole seine Torquote aufstockte, sondern weil ihn die Fans für seine Chancenverhinderungen dieses Mal feierten.
Grund: Benedyk stand gegen die kleine Alemannia zwischen den Pfosten. "Er hat drei Dinger noch richtig gut gehalten", zollt Michael Klauß seinem neuen Schlussmann ein dickes Kompliment, nachdem Benedyk etliche hochprozentige Möglichkeiten der Gäste entschärfte. Der Sportliche Leiter muss nach der Roten Karte gegen seinen Stammkeeper Gregor Nijhuis nüchtern feststellen: "Wir haben nun allerdings ein echtes Torwartproblem." Zwar wird Tim Blumhoff am Sonntag in Homberg den Kasten hüten, doch es gibt derzeit noch keinen Ersatzmann für ihn.
"Da müssen wir uns noch etwas einfallen lassen", grübelt Klauß, wie er die vakante Position lösen wird. Doch warum sah Nijhuis, der als besonnen und ruhig gilt, überhaupt die Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung? "Wir haben die ganze Aktion auf Video", sieht sich Klauß in den bewegten Bildern bestätigt. "Er fing eine Ecke ab, donnerte den Ball nach exakt acht Sekunden nach vorne", erklärt Klauß. Der Unparteiische pfiff ab, da die Kugel nur sieben Sekunden vom Linientiger in den Händen gehalten werden darf. "Das ist eine sehr unglückliche Entscheidung. Was bezweckt man in der 90. Minute damit?", fragt Klauß noch immer geschockt.
Nijhuis soll dann "Du Kasper" geantwortet haben und musste unter die Dusche. Die Chance für Benedyk, die er auch nutzte. "Am Ende fehlen uns mal wieder zwei Zähler, aber die Leistung war vollkommen okay", bescheinigt Klauß seiner Elf eine gute Einstellung und baut Blumhoff auf: "Tim geht nun rein. Er kann jetzt zeigen, was er kann. Er hat oft genug gesagt, dass er gerüstet ist, jetzt kann er es beweisen."