Dabei hatten die Ennepetaler im ersten Durchgang mehr vom Spiel und setzten die 09er früh in der eigenen Hälfte unter Druck. „Leider fehlten uns da aber die klaren Tormöglichkeiten, Wattenscheid war einfach abgezockter“, gab TuS-Coach Uwe Fecht nach der Partie zu.
Während Lukas Fronczyk im Tor der 09er eigentlich nur bei Standards und Distanzschüssen des agilen Timo Erdmann ernsthaft eingreifen musste, stand sein Gegenüber Marco Schulz regelmäßig im Mittelpunkt des Geschehens - zum Beispiel in der 13. Minute: Leon Enzmann verwickelte den Keeper in einen Zweikampf und holte einen Strafstoß raus, Milko Trisic schnappte sich bei seinem Startelf-Comeback nach fünfwöchiger Verletzungspause das Leder und versenkte vom Punkt.
Enzmann selbst erhöhte zehn Minuten später auf 0:2. Kein wirklicher Gewaltschuss aus der zweiten Reihe, dafür umso platzierter. „Die haben einfach die Qualität, kommen zweimal vor das Tor und schon liegst du hinten. Das macht den Unterschied aus“, haderte Fecht mit der Harmlosigkeit seiner Schützlinge.
„Ein wenig Glück gehört natürlich auch dazu“, gab André Pawlak zu bedenken und verwies auf eine Rettungstat von Christian Melchner (41.), der einen abgefälschten Erdmann-Schuss noch von der Linie kratzen konnte. Ein Zufallsprodukt, dennoch die gefährlichste Szene im Strafraum der Sportgemeinschaft.
Ennepetal ging volles Risiko und stellte nach Wiederanpfiff auf Dreierkette um, die 09er ließen sich nicht lange bitten: Ein feiner Spielzug über David Zajas und Enzmann (49.), plötzlich tauchte Seyit Ersoy blank vor Schulz auf. Querpass auf Trisic, der schob ein und die Messe war gelesen.
Mit dem 0:4 (59.) schnürte Trisic seinen Dreierpack, ansonsten ließen die 09er noch eine Vielzahl von guten Möglichkeiten liegen. Fecht: „Wir hätten auch noch viel höher verlieren können. Wattenscheid ist kein Maßstab für uns.“ Und Ennepetal, wo Pawlak in der Vergangenheit noch nie gewinnen konnte, ab sofort kein Angstgegner der 09er mehr. Pawlak: „Jetzt haben wir nur noch einen Angstgegner. Und das sind wir selbst.“
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