Dennoch waren beim Aufsteiger Cronenberger SC die ausgemalten Szenarien der Vereinsoberen weniger düster ausgefallen, als die Realität sich letztlich darstellte. Bestätigt wird diese Vermutung vom CSC-Trainer Markus Dönninghaus selbst: „Wir haben es uns schon optimistischer und besser vorgestellt. Dabei haben wir bis auf das Spiel gegen den ETB immer auf Augenhöhe gespielt.“
Beim CSC ist Schluss mit lustig
Warum sein Team dennoch im Gros der Fälle mit leeren Händen vom Platz ging, weiß Dönninghaus nichtsdestotrotz: „Es sind kleine Fehler, die zu Standardsituationen gegen uns führen, die uns dann wiederum das Genick brechen.“ In dieselbe Scharte schlägt sein stellvertretender Kapitän, Marc Bach: „Wenn du in der Landesliga den Ball verloren hast, dann war das halt so. Aber in der Oberliga wissen die meisten Gegner das zu nutzen, sodass direkt der Angriff gegen dich läuft. Und wenn man dann nicht 50 Meter vor dem eigenen Tor foult, um den Angriff zu unterbinden, sondern erst 35 Meter später, dann ist das eben riskant.“
13 Gegentore bei nur sechs selbst erzielten Treffern, das spricht auch nicht gerade für wilden Offensivgeist in dem die Abwehrarbeit vernachlässigt wird. Dönninghaus ist sich dessen durchaus bewusst und zieht deswegen jetzt andere Seiten auf. „Ab sofort haben wir noch eine vierte Trainingseinheit, wie es bei unseren Konkurrenten ja schon üblich ist.“
SV Bergisch Gladbach 09 Nach 6 Spieltagen: 17./ -8/ 0/ 12. (2010/2011)
MSV Duisburg II Nach 6 Spieltagen: 17./ -13/ 1/ 10. (2005/2006)
Fortuna Düsseldorf II Nach 6 Spieltagen: 18./ -13/ 1/ 17. (2001/2002)
RW Ahlen Nach 6 Spieltagen: 18./ -11/ 1/ 17. (2011/2012)
TuRU Düsseldorf Nach 6 Spieltagen: 18./ -11/ 1/ 9. (2004/2005)
Borussia Freialdenhofen Nach 6 Spieltagen: 18. / -10 / 1 / 14. (2003/2004)
GFC 09 Düren Nach 6 Spieltagen: 18./ -9/ 1/ 18. (2006/2007)
RW Essen II Nach 6 Spieltagen: 19./ -8/ 1/ 5. (2009/2010)
Alemania Aachen II Nach 6 Spieltagen: 17./ -7/ 1/ 16. (2002/2003)
Über die späte Niederlage gegen Bösinghoven könnte sich Dönninghaus noch Tage später ärgern. Nach dem Platzverweis gegen Bach agierten die Wuppertaler lange Zeit in Unterzahl und hielten dabei das 1:1-Remis. Bis wenige Minuten vor Schluss Bekim Kastrati einen Freistoß direkt verwandelte. „Genau das sind unsere Fehler. Es hätte uns doch schon gereicht, das Unentschieden über die Zeit zu bekommen. Aber stattdessen drängen wir auf den Sieg und verlieren. Die Lernphase muss irgendwann mal vorbei sein – sonst lernen wir noch bis zum Saisonende weiter. “
„Die Lernphase ist vorbei“
Beim Schlusslicht Hamborn 07 dagegen überwiegt die Meinung, dass die Ergebnisse und die daraus resultierende Platzierung nicht wirklich die Leistungen der Mannschaft widerspiegelt. Zwar wurde der Kader von Trainer Thomas Geist und Vize-Chef Hans Herr mit Profis ordentlich verstärkt, aber besonders an Cleverness scheint es dem Team aus dem Duisburger Norden noch zu fehlen. Geist betont: „Punktuell haben wir ja schon sehr guten Fußball gespielt. Teilweise auch eine ganze Halbzeit hindurch.“ Dass sich damit allerdings nur selten eine Erfolgsserie starten lässt, ist dem Trainer bewusst: „Die Ansprüche, die wir stellen können, sind nicht hoch. Aber trotzdem sind wir nicht der Absteiger Nummer eins.“
Löwen ohne große Ansprüche
Dafür müssen die Sportfreunde aber zuerst ihre Defensivschwäche ablegen. „Ich mache mir schon meine Gedanken wegen der Abwehrarbeit. Aber besonders deswegen, weil das gesamte Kollektiv gefordert ist, mehr gegen den Ball zu arbeiten“, münzt Geist seine Kritik explizit auf die offensiver veranlagten Spieler. Er will der Mannschaft aber zumindest noch bis zur Winterpause Zeit geben, sich an die Begebenheiten der Liga heranzutasten: „Bis dahin möchten wir definitiv auf Platz 14 oder 15 stehen.“
Im schlechten Auftakt sieht Geist indes vor allem mit Blick auf die Oberliga-Historie mehr positive Aspekte: „Die sind zwar fast alle abgestiegen, aber davon sind wir ja zum Glück weit entfernt.“ Auch Dönninghaus lässt den Kopf nicht hängen: „Ich glaube, dass grundsätzlich alle Spiele auf der Kippe stehen werden. Jetzt müssen wir sie nur mal in die richtige Richtung kippen.“
Auf Seite 2: Ex-Hamm-Trainer Rene Hecker zu seinem Eintrag in die Geschichtsbücher