Für Günter Abel, der seit nunmehr dreieinhalb Jahren Cheftrainer bei dem Duisburger Klub ist, stellt sich diese Frage aber auch gar nicht. "Das kann gar nicht unser Weg sein. Wir sind ein kleiner Klub im Schatten des MSV Duisburg. Als Nummer 1 in der Stadt hat man natürlich auch ganz andere Möglichkeiten." Deswegen sei der eingeschlagene Weg, weniger etablierte und somit günstigere Spieler an die Rheindeichstraße zu locken, nahezu der einzig mögliche. "Wozu sollten wir uns auch aus dem Fenster lehnen? Wir müssen nicht immer Aufstieg um Aufstieg feiern."
Fußball ist wie Wirtschaft - mit regelmäßigen Höhen und Tiefen
In der Tatsache, dass diese Erfolge in den letzten Jahren durchaus üblich waren, sieht der Coach indes keine Besonderheit: "Es geht im Fußball auf und ab. Für uns ging es die letzten zwei Jahre stetig bergauf, da musste irgendwann die Talfahrt kommen." Dass das in einer Phase eintrat, in der es mangels Absteiger aus der NRW-Liga ohnehin nicht tragisch war, sei eben geschicktes Timing gewesen.
Dennoch will Abel den Zuschauern im PCC-Stadion natürlich weiterhin guten, erfolgreichen Fußball bieten, deswegen sei die Vorbereitungsphase für die neue Saison intensiv wie eh und je. "Wir sind sehr fleißig unterwegs, trainieren an den Wochenenden zweimal pro Tag. Zwischen den Einheiten bleiben wir zusammen, um die Integration der vielen Neuen zu beschleunigen." Apropos Neue, von denen zeigte sich der Chef der Seitenlinie positiv überrascht: "Ich bin erstaunt, in was für einem guten körperlichen Zustand die Jungs schon sind. Die haben ihre Hausaufgaben offenbar sehr pflichtbewusst erledigt."
"Wir brauchen einen Fußballverrückten"
Vollends glücklich ist Abel aber mit dem aktuellen Kader noch nicht, wie er selbst zugibt. "Wir suchen noch nen Stürmer. Ich hoffe ja noch immer, dass mal einer auf dem Baum wächst, der uns eine Garantie über 30 Tore geben kann." Weil das aber unwahrscheinlich sei würde er sich auch mit ein bisschen weniger zufrieden geben: "Ich hätte schon ganz gerne so einen wie Amir Sogolj, der auch mal den Ball halten kann und vorne für ein bisschen Alarm sorgt. Aber das wichtigste ist, dass er Spaß an einem guten Umfeld haben und fußballverrückt sein muss. Denn sonst würde es ihm bei uns keinen Spaß machen."