Nach dem dramatischen 3:2 (1:2)-Sieg über die DJK TuS Hordel im Entscheidungsspiel in Herbern stand fest: Der SuS Neuenkirchen hat sich als letzter der 18 Teilnehmer für die Oberliga qualifiziert.
„Wir werden feiern, denn diese Mannschaft ist etwas Einmaliges“, sagte Reckels dann, setzt aber sofort etwas hinzu: „Man fängt bei solchen Erfolgen ja schnell an zu schwelgen, aber die Mannschaft hat bis zu schlimmen persönlichen Schicksalsschlägen einiges durchgemacht in dieser Saison – und es deshalb besonders verdient. Es gibt ganz besondere Charakterköpfe in der Elf und deshalb macht es Spaß, mit dieser Truppe zu arbeiten. Großen Spaß!“
Dass der Sprung in die fünfthöchste Spielklasse für den Mehrsparten-Verein ein echter Meilenstein ist, zeigt schon ein flüchtiger Blick in die Vereinsgeschichte. „Neuenkirchen kommt aus der Kreisliga, da haben wir vor 15 Jahren gespielt. Aber es ist ein Fußballdorf, wie man nur wenige findet. Wir waren schon Westfalenpokal-Sieger der A-Jugend und haben Bundesliga-Spieler entwickelt“, erzählt Reckels. Und so kann er das Erreichte auch noch nicht so ganz realisieren: „Ich bin vor drei Jahren in Neuenkirchen angefangen – hätte mir da jemand gesagt, dass wir nun in der Oberliga sind, dann hätte ich nur mit dem Kopf geschüttelt und ihn zumindest für halbwegs verrückt erklärt.“
Kann der SuS denn in der Oberliga bestehen, wenn es ab dem 19. August nicht mehr gegen Vereine wie den SV Spexard, sondern gegen Wattenscheid 09 oder die U23 von Arminia Bielefeld geht? Der ehemalige Coach von Eintracht Rheine bleibt auf dem Teppich: „Ich will nicht sagen, dass es ein Abenteuer wird, aber die Oberliga ist die Grenze dessen, was dieser Verein leisten kann. Und was die Mannschaft leisten kann, müssen wir mal abwarten. Sie kann noch einen kleinen Schritt zulegen, da bin ich sicher, das hat sie auch gegen Hordel gezeigt.“
Allerdings. Namen wie die von Innenverteidiger Nicolas Haverkamp, Flügelstürmer Maik Klostermann oder Offensiv-Rakete Rafael Figueiredo sollten sich die Trainer der Konkurrenz schon einmal merken. „Wir haben auch unter Druck guten Fußball gespielt“, sagt Reckels zurecht, hebt im gleichen Atemzug angesichts der kommenden Aufgaben aber auch gleich wieder den Zeigefinger. „Das wird sie nun jeden Sonntag beweisen müssen. Wenn wir solch eine Leistung wie im Entscheidungsspiel zeigen, ist der Klassenerhalt möglich. Über etwas anderes brauchen wir nicht zu reden. Aber die Leistung vom Donnerstag müssen wir in der Oberliga an jedem Sonntag abrufen.“