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Uerdingen - ETB
Flucht durch den Hinterausgang

KFC - ETB: Flucht durch den Hinterausgang
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Das Duell zwischen dem KFC Uerdingen und dem ETB ging auch nach dem Abpfiff nicht zu Ende. Zuvor hatten sich die Essener mit einem Punktgewinn belohnt.

Der KFC ärgerte sich nach dem Abpfiff über die vergebenen Chancen, den Schiedsrichter und das offensichtliche Zeitspiel von ETB-Schlussmann Marcel Jäger. Unter dem Strich aber steht ein Punktgewinn für die Essener und ein doppelter Punktverlust für den Klub aus Krefeld. Vor 1.907 Zuschauern avancierte die Partie aber mehr zu einem Privatduell zwischen ETB-Keeper Marcel Jäger und Uerdingens Angreifer Jochen Hoefler, der im Vergleich zum 4:2-Erfolg bei Viktoria Köln den Vorzug vor Saban Ferati erhalten hatte.

Zunächst behielt der Essener Schlussmann die Nerven gegen Hoefler, als der völlig frei vor ihm auftauchte (7.). Nur sieben Minuten später war der junge Schlussmann erneut gefordert. Nach einer KFC-Ecke kam Marc-André Nimptsch frei zum Kopfball und beförderte den Ball gegen den Arm von Christopher Zeh (14.). Tobias Altehenger, der Unparteiische aus Köln, zeigte zum Unverständnis der mitgereisten Essener auf den Elfmeterpunkt. Wieder hieß das Duell Hoefler gegen Jäger und wieder war der Essener der Sieger.


„Wir wollten uns nicht verstecken, weil wir wussten, dass die Uerdinger in der jüngeren Vergangenheit ein hohes Pensum absolviert haben“, setzte Helmig vor der Anreise die Marschroute fest. „Die Jungs haben das auch gut umgesetzt, auch wenn die klaren Chancen ausblieben.“ In der Spielpause gab der Coach eine andere Vorgabe aus. „Wir haben dann bewusst auf die Karte Zeit gesetzt, weil wir gemerkt haben, dass die Krefelder von außen unter Druck gesetzt wurden.“

Und die Rechnung ging voll auf. Mit zunehmender Spielzeit ergaben sich Lücken in der Krefelder Hintermannschaft und dementsprechend für den ETB gute Torchancen. Zunächst traf Kapitän Kamil Bednarski den Ball frei vor KFC-Schlussmann Manuel Lenz nicht voll (58.), später scheiterte Manuel Schulitz an seinen eigenen Nerven und dem KFC-Keeper (77.). Nur eine Minute nach dem Schulitz-Lauf erwischte Dirk Heinzmann das Leder nach einer Burgio-Flanke nicht richtig mit dem Kopf, sodass es auch nach 90 Minuten torlos unentschieden stand.

Kurz vor Schluss gab es noch einen Aufreger mit Folgen. Jäger, der eine tadellose Leistung bot, nahm sich die Vorgabe des Trainers so sehr zu Herzen, dass er den Ball am Fuß auf die andere Strafraumseite führte. Kurz bevor Ferati angeflogen kam, nahm er den Ball auf und der eingewechselte KFC-Angreifer legte den Schlussmann. Diese Szene kam bei Uerdingens Ersatz-Torwart Tim Weichelt und dem KFC-Anhang gar nicht gut an. Unmittelbar nach Abpfiff bezichtigte er den Essener Torhüter mit Worten und Taten der „offensichtlichen Provokation“. Jäger ging nach dem Gerangel zu Boden und Weichelt sah die Rote Karte.

Daraufhin überschlugen sich die Ereignisse. Pier Schulz stand plötzlich im Mittelpunkt. Aus bislang ungeklärter Ursache sah auch er vom Referee den dunkel eingefärbten Karton. Aber niemand konnte eine Auskunft geben, warum Schulz mit einer Sperre rechnen muss. Auch der Schiedsrichter wollte den Spielbericht, wie in normalen Fällen nicht üblich, lieber zu Hause ausfüllen. Den entführten Punkt der Essener wollten einige unbelehrbare Randalierer nicht ziehen lassen. Unter Polizeiaufsicht wurde der ETB-Tross durch einen Hinterausgang aus der Grotenburg geführt.

KFC-Boss Agissilaos „Lakis“ Kourkoudialos fand kaum Worte für die Hetzszenen und die Entwicklungen nach dem Spiel: „Das ist unschön und hat mit Fußball absolut nichts zu tun. Klar, Marcel Jäger muss nicht so provozieren, aber Saban Ferati muss da auch nicht so zulangen. Wir hatten doch genug Chancen, um auf dem Platz zu siegen.“

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