Dabei ging es schleppend los, denn das Match musste mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen werden, weil die Erndtebrücker im Stau standen. Satte drei Stunden benötigte der TuS, um aus Wittgenstein ins Revier zu kommen.
Von Reisemüdigkeit war bei den Gästen allerdings nichts zu sehen. Sie suchten den offenen Schlagabtausch mit dem VfB und wurden in der 36. Minute für ihren Mut belohnt. Marco Maser brachte einen Freistoß aus gut 35 Metern in den Strafraum und Kapitän Markus Waldrich versenkte die Murmel per Kopf zum 1:0 für Erndtebrück.
Speldorfs Coach Oliver Röder reagierte, brachte noch vor der Pause Angreifer Eric Yahkem für Innenverteidiger Christian Flöth und hatte Erfolg. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff ließ Kamil Kuzniarz TuS-Keeper Timo Bäcker keine Chance und besorgte nach einer Ecke den 1:1-Ausgleich (45.).
Apropos Bäcker: Der Torwart stand bereits vor dem Anpfiff im Mittelpunkt. Als der Stadionsprecher die Mannschafsaufstellungen verkündete, stellte er Bäcker als Petr Czech vor. Grund: Wie der Premier-League-Schlussmann trug auch Bäcker einen Rugbyhelm, nach dem er sich gegen den SV Schermbeck eine tiefe Platzwunde am Kopf zugezogen hatte.
Aber zurück zum Spiel: In der Kabine wurde Röder dann laut, seine Ansprache fruchtete, denn die Hausherren kamen aggressiver aus der Pause und hätten sofort in Führung gehen müssen. Doch Senad Beric (47.), Thomas Pütters (48.), Yahkem (49.) und Salih Altin (50.) vergaben beste Chancen im Minutentakt.
Auch danach marschierte der VfB unentwegt nach vorne, blieb im Abschluss allerdings ohne Fortune. Schlimmer noch: In der 75. Minute schlug auch noch das Verletzungspech zu. Beric knallte mit Erndtebrücks Johannes Burk zusammen, musste raus und wurde sofort in die Unfallklink Duisburg-Buchholz gebracht. Erste Diagnose: Knöchelverletzung.
Speldorfs Manager Ingo Pickenäcker resümierte: „Wir hoffen, dass Senad schnell wieder auf den Beinen ist.“ Das sportliche Fazit des Ex-Profis: „Wir haben jeden Menge Möglichkeiten ausgelassen, weil uns einfach die Kaltschnäuzigkeit fehlt. Aufgrund der Vielzahl an Chancen hätten wir klar gewinnen müssen.“