„Er hat sich bei mir für unser Spiel in Herne mit einer Magen-Darm-Grippe abgemeldet“, erzählt der Coach.
Doch der 19-Jährige hütete nicht das Krankenbett, sondern flog in die Türkei, um sich bei Antalyaspor im Probetraining vorzustellen. Dort überzeugte Yalcin Übungsleiter Kamil Kabay, unterschrieb sofort einen Vertrag und wird ab dem Sommer beim Süper-Lig-Ligisten in der Reserve spielen. „Hätte er offen mit uns gesprochen, hätten wir ihm bestimmt keine Steine in den Weg gelegt. Aber diese Art geht gar nicht. Ich bin tief enttäuscht. Dabei ist Mirac eigentlich total in Ordnung. Von ihm hätte ich das nicht gedacht“, schüttelt Röder den Kopf.
Dass Speldorf den offensiven Mittelfeldspieler bestrafen wird, ist klar. Die Frage ist nur: Wie? Yalcin spielt unentgeltlich für den VfB. „Deshalb halte ich nichts von finanziellen Sanktionen“, berichtet Manager Ingo Pickenäcker. „Er wird in den nächsten vier Wochen nicht mehr im Kader stehen und in unserer Reserve spielen.“
Yalcin gehört in Speldorf zu den hoffnungsvollen Talenten. Zwar wurde er in der Saison nur dreimal eingewechselt und spielte lediglich 48 Minuten, doch Röder hält große Stücke auf ihn. „Schlimm für ihn ist, dass er am Freitag gegen Erndtebrück seine Chance bekommen hätte, weil bei uns etliche Spieler ausfallen. Doch das ist vorbei, denn dieses Verhalten lassen wir uns nicht bieten.“
Der gebürtige Oberhausener, der bereits das Trikot der türkischen U15-Nationalmannschaft trug, zeigte sich in einem Telefonat mit Röder allerdings reumütig. „Wenn er zurückkommt, muss und darf er sich noch einmal erklären“, sagt Röder. „Ob er dann noch einmal für uns spielen wird, wird dieses Gespräch ergeben.“ Bis dahin bleibt ihm nur die Fassungslosigkeit, belogen worden zu sein.