Es war eine Flanke von der Sorte, die man mit beiden Händen runterpflücken und dafür auch noch ein wenig Applaus einheimsen kann, weil das Publikum nicht bemerkt, wie einfach das ist. Doch irgendetwas ist anders. Denn plötzlich kam Hillebrand nur mit einer Hand an den Ball und lenkte ihn ein wenig ab. Das Leder landete genau vor den Füßen von Duisburgs Andre Dej, der locker zum 1:0 für den MSV II einschieben konnte (53.).
„Das war ein klarer Torwartfehler“, betonte VfB-Trainer Oliver Röder. Doch ihn ärgerte etwas ganz anderes: Die Art und Weise nämlich, wie sich seine Mannschaft in der Folge in die Niederlage ergab. „Warum sich das Team nicht dagegen wehrt, ist mir ein Rätsel. Da sind mir die Hände gebunden“, bemerkte der Coach. Wohl wissend, dass seine Akteure zwei weitere Gegentreffer durch Dej (72.) und Daniel Reiche (74.) ohne größere Gegenwehr fallen ließen. „Nach dem ersten Tor waren wir die dynamischere Elf“, bemerkte Duisburgs Trainer Djuradj Vasic.
Derweil war Röders Ärger noch längst nicht verraucht. Der Coach betonte, nachdem er in der Kabine einige Unmutsäußerungen am Schiedsrichter vernahm: „Der Schiri hat nichts zu unserer Niederlage beigetragen. Stattdessen muss man auch mal Kritik an seinen Mitspielern üben. Aber wir haben zu wenig Akteure, die unbequem sind.“ Ob der Coach den Kicker Röder vermisst? Nur so viel verrät Röder: „Ich war ein sehr unbequemer Spieler.“
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