Die Szenerie erinnert an den Disput zwischen Thomas Müller und Jerome Boateng. Wenige Minuten vor Spielende war es Kapitän Markus Kaya, der nach einem Ballverlust nur hinterhertrabte, von den „Anfeuerungsversuchen“ seines verletzten Kollegen Daniel Nigbur aber nur wenig hielt und emotionsgeladen zurückfeuerte. Ein Indiz dafür, dass es innerhalb des Teams nicht mehr stimmt.
Am Dienstag traf sich die Mannschaft ohne Trainer Lars Leese zur Aussprache. Nach RS-Informationen wurde Tacheles geredet. Laut, ehrlich und deftig sei die Krisensitzung gewesen. Liegen die Nerven blank, weil der Aufstieg verpasst werden könnte? Oder hilft das offene Gespräch, enger zusammenzurücken? Bei den Bayern hat es geholfen, mittlerweile läuft es beim Rekordmeister wieder rund. Dass dieser Vorfall reinigend wirkt, davon ist auch der Coach überzeugt. „Das haben die Jungs schon aus der Welt geschafft. Wir haben kein gutes Spiel gemacht, waren enttäuscht und dann passiert so etwas aus dem Frust heraus.“
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So geht's »Auch dass die siebenminütige Sitzung ohne ihn stattfand, bereitet Leese kein Kopfzerbrechen. „Die Spieler wollen gewisse Dinge vor der ganzen Mannschaft ansprechen und offen miteinander umgehen. Wir wissen, dass wir in den letzten Wochen die Erwartungen nicht erfüllen konnten. Deshalb arbeiten wir konzentriert daran, die Fehler abzustellen und in Zukunft wieder besser zu spielen. Dazu zählen dann auch solche Gespräche.“
Kaya schlägt in die gleiche Kerbe: „Wir haben ein paar Dinge mit dem Trainer besprochen und diese Aussprache erbeten. Er hat sich voll hinter uns gestellt und ist auf unsere Anregungen eingegangen. Als Kapitän trage ich auch die Verantwortung, so etwas anzusprechen.“
Es wird auch Zeit, wieder in die Spur zu finden, soll nicht auch die Relegationsrunde gefährdet werden. Am Freitag, um 19.30 Uhr in Homberg, kann die Mannschaft beweisen, dass der Zoff eine reinigende Wirkung hat. Ganz nach dem Vorbild des großen FC Bayern.