Doch beim Wiedersehen war von Brisanz nichts zu spüren: keine Handgreiflichkeiten, keine Spuck-Attacken, noch nicht einmal Beschimpfungen. So blieb der Handschlag vor dem Anstoß der einzige Körperkontakt zwischen den einstigen Streithähnen.
„Für mich war das nichts Besonderes“, erklärte Vasic. Und Abel merkte an: „Das ist jetzt mehrere Monate her. Mit diesem Abstand sollte man Profi genug sein, sich im Griff zu haben. Es wäre ja auch kindisch gewesen, wenn wir jetzt noch Aktionen gestartet hätten.“ Ein wenig Öl goss Vasic mit seinem Nachsatz dann doch noch ins Feuer: „Es muss jeder selbst wissen, mit wie viel Emotionen man in so ein Spiel reingeht.“
Tatsächlich war das Derby, wenn auch nicht an der Seitenlinie, dann doch zumindest auf dem Spielfeld von einer hohen Emotionalität geprägt. Die Hitzigkeit tat dem Match allerdings nicht gerade gut. So blieben die Tore durch den Homberger Almir Sogolj (41.) und Duisburgs Bünyamin Aksoy (61.) die einzigen Highlights in einer niveauarmen Partie. Auf dem Rasen-Matsch-Gemisch war Kampf erwartungsgemäß Trumpf. MSV-Kapitän Tanju Öztürk übertrieb es mit dem Einsatz allerdings und sah nach einem ungestümen Einsteigen gegen Daniel Embers die Rote Karte (72.).
Die Homberger konnten aus ihrer 20-minütigen Überzahl allerdings kein Kapital schlagen. „Es ist unsere Schwäche, selbst das Spiel zu machen. Wir haben ein paar Experten, die sich besonders hervortun wollten. Dadurch haben wir ein bisschen die Ordnung verloren“, räumte Abel ein. So blieb es bei dem 1:1 (0:1)-Unentschieden, das aus VfB-Sicht durchaus als Achtungserfolg zu werten ist.