Nach einer zweijährigen Pause sah sich Jung mal wieder ein Spiel von der Trainerbank aus an. "Natürlich hat es vor der Partie gekribbelt", gestand der Coach. "Ich bin froh, dass ich wieder im Geschäft bin." Seine Vorstellungen von den ersten 90 Minuten als KFC-Trainer waren aber eher bescheidener Natur: "Ich wollte sehen, dass die Jungs fighten und füreinander laufen. Mit dem Engagement war ich absolut einverstanden."
Dennoch merkte man den Uerdingern die Verunsicherung nach den letzten turbulenten zwei Wochen und den beiden jüngsten Niederlagen an. Im ersten Durchgang kamen die Gastgeber nur zwei Mal gefährlich vor das MSV-Tor. Nach schönem Zusammenspiel zwischen Kapitän Ersan Tekkan und Jochen Höfler zog Tekkan ab, scheiterte jedoch an Gäste-Schlussmann Marcel Lenz (24.). Die dickste Chance hatte jedoch Saban Ferati nach Zuspiel von Emrah Uzun, doch der Mittelfeldspieler setzte das Leder knapp neben das Gehäuse (31.). "Den muss ich machen", ärgerte sich Ferati. "Aber ich wurde im letzten Moment noch vom Duisburger Verteidiger gestört."
Die "Jung-Zebras" kamen nur durch Standards zu Möglichkeiten. Sowohl Michael Laletin (9.) als auch Dustin Bomheuer (36.) zielten per Kopf neben den Kasten der Uerdinger. "Wir haben versucht, mutig nach vorne zu spielen", betonte MSV-Coach Djuradj Vasic. "Wir haben über 90 Minuten ein intensives und sehr spannendes Spiel gesehen." Das beinahe das bessere Endefür seine Mannschaft gehabt hätte: Freistoßflanke Bünyamin Aksoy, Kopfball Haluk Türkeri - Latte (78.)! Ein Raunen huschte über die Haupttribüne, die sich mit einem 0:0 zufrieden geben musste.
"Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie wollte", resümierte Jung. "Ich bin froh, dass ich zumindest mit einem Teilerfolg starten konnte. Darauf können wir in den nächsten 14 Tagen aufbauen. Ich werde mein Team dann noch besser kennenlernen und mit Sicherheit ein bisschen was verändern."