Doch in dieser Saison scheint alles anders zu sein. Neben dem Duo der SSVg. haben auch Uerdingens Jochen Höfler und Kölns Ercan Aydogmus den Kampf um den besten Knipser aufgenommen.
Aber Moment. Es gibt noch zwei andere, heiße Kandidaten für diesen Titel. Die beiden Ex-Profis René Lewejohann (Siegen) und Mike Wunderlich (Köln). Beide Goalgetter zählen zur Creme de la Creme der Klasse. Und „Lewe“ ist bereits blendend aufgelegt. Der Knipser der Sportfreunde hat in den ersten drei Spielen schon vier Mal ins Schwarze getroffen. Kein Wunder, dass der ehemalige Schalker vor Selbstvertrauen strotzt und dem Knaller am Freitagabend gegen den absoluten Topfavoriten aus Köln eine Kampfansage an die Viktoria vorweg schickt: „Das Leimbach-Stadion ist eine Festung. Wir werden die Viktoria weghauen, weil die ja auch nur mit Wasser kochen.“
Wunderlich steht seinem Kontrahenten mit drei Einschlägen nicht um viel nach. Der ehemalige Frankfurter, der wegen eines Burnout-Syndroms in der Sommerpause in seine Heimat nach Köln zurückgekehrt ist, fiebert dem Knaller ebenfalls entgegen: „Wir können uns alle auf ein echtes Spitzenspiel freuen. Wir werden die Antwort, auf ‚Lewes’ Ansage auf dem Platz geben. Denn eins ist dich klar: Wenn wir mit dieser Mannschaft nicht aufsteigen, haben wir alle etwas falsch gemacht und dürften nie wieder auf dem Platz stehen. Deshalb werden wir in Siegen natürlich die drei Punkte anvisieren.“
Wunderlich kann sich sicher sein, dass der Showdown auch vor einer prächtigen Kulisse über die Bühne gehen wird. Mehr als 2.500 Fans werden erwartet. Eine Aussicht, die den ehemaligen Essener Rot-Weissen beflügelt. Schließlich hat er noch vor ein paar Monaten mit dem FSV im fast ausverkauften Berliner Olympiastadion gespielt und muss nun meist vor einer trostlosen Zuschauerzahl auflaufen. „Im letzten Jahr habe ich das erlebt, wofür man ein Leben lang gearbeitet hat. Aber der Schritt, nach unten zu gehen, ist für mich notwenig gewesen. Bei der Viktoria passt einfach alles und mir geht es auch schon viel besser.“
Lewejohann hat sich derweil an das bescheidene Fanaufkommen in der NRW-Liga gewöhnt. „Natürlich würden wir alle gerne vor mehr Anhängern spielen, aber leider wird die Liga nicht akzeptiert. Zum Glück haben wir in Siegen dieses Problem nicht und können und sicher sein, dass unsere Fans gegen Köln wieder einmal der zwölfte Mann sein werden.“
Die Kulisse wird dem Top-Duell jedenfalls den passenden Rahmen geben. Und danach wissen wir auch, wer denn (zumindest erst einmal kurzfristig) nun DER Torjäger der Liga sein wird.