Damit kickt Dornberg ab sofort in der NRW-Liga. „Uns kennt niemand, aber das stört uns nicht“, lacht Fußball-Abteilungsleiter Hans-Werner Freese. „Wir haben uns einfach verlaufen.“
Zur Veranschaulichung: Dornberg ist ein Stadtbezirk im Westen Bielefelds und hat rund 19.000 Einwohner. Das ländlich geprägte Örtchen zählt zu den beliebtesten Wohngegenden in Ostwestfalen. Dementsprechend elitär geht es dort auch zu. „Fußball hat bei uns kaum einen Stellenwert“, berichtet Freese. „Hier wird mehr Tennis oder Badminton gespielt.“
Trotzdem ist der Aufstieg des TuS auf große Resonanz gestoßen, schließlich ist es der größte Triumph des Klubs, der bereits 1902 gegründet wurde. „Für uns wird die neue Klasse ein einziges Abenteuer, auf das wir uns unheimlich freuen“, kann Freese den Startschuss für die kommende und letzte NRW-Liga-Saison kaum noch abwarten. „Und weil es keinen Absteiger geben wird, haben wir auch nichts zu verlieren.“
Denn mit Ablauf der kommenden Spielzeit wird die altehrwürdige Oberliga Westfalen wiederbelebt und den aktuellen Fünftligisten ist die Teilnahme sicher. Freese gibt sich deshalb ganz relaxt: „Wir können noch gar nicht abschätzen, was uns in der Serie erwarten wird. Aber eins ist klar: Wir wollen nicht Letzter oder Vorletzter werden.“
Und dafür hat der Funktionär personell auch ordentlich aufgerüstet. Denn trotz des Aufstiegs ist die Mannschaft auseinander gebrochen. Selbst Erfolgs-Trainer Mario Ermisch hat das Weite gesucht. Mit Frederic Kollmeier steht der neue Trainer allerdings parat. „Er ist ein perfekter Mann für uns“, grinst Freese. „Frederic ist zwar erst 30 Jahre alt und es wird sein erster Job als Coach sein, aber wir sind uns sicher, dass er es packen wird.“
Aus dem neuen Team macht Freese indes noch ein Geheimnis, denn die Truppe, die mit mindestens sechs Akteuren aus der Regionalliga gespickt sein wird, wird erst beim Trainingsauftakt am Sonntag, 3. Juli, präsentiert. „Wir sind uns aber alle einig, dass wir den Kampf mit unseren Jungs aufnehmen können.“
Einen anderen Kampf hat der TuS derweil schon für sich entschieden. Denn den heimischen Kunstrasenplatz Mühlenbrink, der eine Kapazität von 3.000 Zuschauern hat, müssen die Dornberger nicht NRW-Liga-tauglich aufrüsten. „Hätten wir für diese eine Saison die Auflagen erfüllen müssen, hätten wir den Aufstieg nicht angenommen“, erzählt Freese, „schließlich werden die Forderungen des Verbandes in der künftigen Oberliga Westfalen nicht mehr gelten.“
Ein klares Zeichen. Schafft es der Neuling, dies auch sportlich zu setzen, fragt bald niemand mehr: TuS wer?