Herr Czarnetzki, warum haben Sie Ihr Amt als „Boss“ der Spielvereinigung Erkenschwick niedergelegt?
Vorab: Die Entwicklung ist unglaublich. Ich bin maßlos enttäuscht, weil wir mit einer Mannschaft angetreten sind, um vom Nullpunkt zu beginnen. Wenn man auf eine Skala blicken würde, hätte ich mich auch mit Minus fünf zufrieden gegeben. Aber der Verein steht bei Minus 20.
Was meinen Sie genau?
Es sind wichtige buchhalterische und juristische Sachen nicht geklärt worden. Aber auch andere eminent wichtige Bereiche sind vernachlässigt worden. Hätte man mir alle Sachen im Vorfeld gezeigt, hätte man anders handeln können.
Wie kann das nach einer gerade erst abgeschlossenen Insolvenz passieren?
Eine gute Frage. Nach diesem Prozess sollte eigentlich alles klar sein, aber die Geschäfte müssten danach auch ordentlich weitergeführt werden. Das ist nicht geschehen und davon wusste ich nichts. Unsere gesamte Arbeitskapazität würde nur für Altlasten draufgehen und das kann ich mir nicht leisten. Eins ist aber klar: Ich habe keine kalten Füße bekommen.
Würden Sie noch einmal zurückkehren?
Ja, ich würde natürlich noch einmal zurückkommen. Aber dafür müssten einige Sachen geklärt sein. Erstens: Die Testierung zur aktuellen Saison muss im juristischen, steuerrechtlichen sowie wirtschaftlichen Sinn geregelt sein, denn das ist die Basis. Zweitens muss eine solide finanzielle Planung im Marketing-, ideellen-, sportlichen- und wirtschaftlichen Bereich vorhanden sein. Aber eins möchte ich auch sagen: Der Verein ist finanziell handlungsfähig.