Marcel Grote ist nach den Mutmaßungen gegen Oktay Güney, Hasan Ramadani und Birkan Yilmaz vorerst aus der Schusslinie: „Die Entwicklung ist für mich sehr positiv“, schnauft der VfB-Keeper tief durch, um mit ernster Miene aber nachzulegen: „Nichtsdestotrotz bleibt die Geschichte für den Verein sehr negativ.“
Schließlich sollen drei ehemalige Mitspieler im DFB-Pokalspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen bestochen gewesen sein. „Ich möchte dazu aber nichts sagen“, winkt Grote ab und erklärt: „Ich wollte ja auch nicht, dass mir etwas nachgesagt wird. Ich finde es aber bitter, dass uns so etwas getroffen hat.“
Grotes Rechtsanwalt Martin Gaehme rechnet nun nicht mehr mit einem Ermittlungsverfahren gegen seinen Mandanten: „Es spricht sehr viel dafür, dass nicht gegen Marcel Grote ermittelt wird. Hauptindiz dafür ist, dass wir noch keine Akteneinsicht bekommen haben.“ Denn dem Rechtsbeistand eines Beschuldigten muss bei einem eröffneten Verfahren diese sofort gewährt werden.
Obwohl die ersten Indizien gegen den Torwart, der das frühe 1:0 des Favoriten verschuldet hat, gesprochen haben, haben Speldorfs Manager Ingo Pickenäcker, Trainer Peter Kunkel sowie die Mannschaft hinter Grote gestanden. „Das war klasse“, freut sich Grote. „Von Beginn an haben alle die Hand für mich ins Feuer gelegt. Diese Unterstützung war einfach sensationell und dafür möchte ich mich auch herzlich bedanken.“
Für den VfB ist der Fall nun aber nicht abgeschlossen. Speldorf distanziert von den erhobenen Manipulationsvorwürfen: „Sollten die Ermittlungen bestätigen, dass drei unserer ehemaligen Akteure bewusst den Spielausgang manipuliert haben, werden wir als Verein alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen, um Regressansprüche gegenüber diesen Spielern durchzusetzen“, macht Vereins-„Boss“ Klaus Wörsdörfer deutlich: „Für uns ist ein großer Imageschaden durch das Verhalten dieser Spieler entstanden, der in seiner gesamten Auswirkung noch nicht greifbar ist.“