„Ich hatte schon einmal eine Anfrage, als ich noch beim FC Schalke war“, bestätigt der 23-Jährige. „Ich weiß auch, dass der Verband aufrüsten möchte und deshalb Talente in Europa unter die Lupe nimmt. Aber aktuell habe ich keine Einladung erhalten.“
Im Gegensatz zu Mark Drinkuth vom Bezirksligisten DJK Agon 08. Die Asiaten suchen händeringend nach gut ausgebildeten Akteuren, um sich in der Weltrangliste zu verbessern. „Dafür wird dort auch richtig Geld in die Hand genommen“, weiß Tumanan, der sich aber noch keine ernsthaften Gedanken darüber gemacht hat, ob er für sein Heimatland auflaufen würde. Schließlich absolviert der ehemalige Leverkusener gerade eine dreijährige Ausbildung zum Bürokaufmann im Klinikum Niederberg. „Es wäre ein enormer Aufwand, zu einem Spiel zu reisen“, weiß Tumanan. „Natürlich wäre ich stolz, wenn ich mithelfen könnte, dort etwas aufzubauen, aber der Job geht vor.“
Ralf Koeppe ist von der realistischen Sichtweise seines Mittelfeld-Motors angetan. Der Vize-Chef der SSVg. erklärt: „Ich finde es klasse, wie er die Situation beurteilt. Natürlich wäre ein Einsatz im Nationalteam etwas ganz besonders für Jeffrey, aber die Philippinen sind nicht gerade um die Ecke. Wenn er für jedes Match eine Woche unterwegs ist, wäre es für alle Seiten nicht förderlich.“
Tumanan selbst setzt sportlich derzeit lieber andere Prioritäten. „Ich muss mich nach meiner erneuten Knieverletzung erst einmal wieder stabilisieren und mich in die Mannschaft zurückkämpfen“, bastelt er nach seiner Innenbanddehnung gerade an seinem Comeback. „Wenn es mir gelingt, noch vor der Winterpause ins Team zurückzukommen und ich der Truppe wieder helfen kann, werden mich die Scouts vielleicht auch ansprechen.“
Dann würde er mit Stephan Schröck, der für Greuther Fürth aufläuft und der bekannste Nationalspieler der Philippinen ist, zusammenkicken. Tumanan: „Darüber kann ich mir Gedanken machen, wenn es so weit ist. Bis dahin konzentriere ich mich aber lieber auf Velbert und meine Arbeit in der Klinik.“
