Irgendwann musste die Serie natürlich mal reißen. RWE-Trainer Waldemar Wrobel reagierte dennoch säuerlich: „Weil wir hier nicht verlieren müssen. Aber wenn man nur 20 Minuten Fußball spielt, braucht man sich nicht zu beschweren, auch wenn ein 2:2 vielleicht gerecht gewesen wäre. Wir hatten aber einfach nicht das Glück, das wir in den letzten Spielen hatten und deshalb haben wir verloren.“
Man könnte auch festhalten dass sich die Gäste zu viel Zeit ließen. Ganz anders als der VfB Hüls. Nach starken zehn Minuten der Gäste entschloss sich das Team von Trainer Olaf Thon schließlich auch, am Spiel teilzunehmen. Kader Mutluer prüfte mit einem Distanznaller Dennis Lamczyk – der Weckruf für den VfB, der den Essenern das Leben fortan so richtig schwer machte. Ohne dabei allerdings für Torgefahr zu sorgen. Und so plätscherte sich eine äußerst mäßige erste Halbzeit zusammen, die Wrobel im Rückblick ein wenig ärgerte: „Das, was wir 60, 65 Minuten gespielt haben ist nicht das, was den Gegner vor Probleme stellt. Und das musst du in dieser Liga tun, um etwas zu erreichen.“ [player_rating]nrwliga-1011-8-220130181[/player_rating] Ähnlich unzufrieden war sein Gegenüber mit dem ersten Durchgang. Thon traf aber offenbar den richtigen Nerv bei seinen Spielern, indem er schon in der Halbzeitpause eine Einzelkritik erteilte: „Ich habe gesagt, dass das bis dahin eine Vier minus war. So hätten wir vielleicht mit Glück ein 0:0 geholt, aber nicht gewonnen.“ Auf Wechsel verzichtete der Ex-Schalke-Profi aber vorerst. „Weil ich allen noch einmal die Chance geben wollte, in der zweiten Hälfte mehr zu zeigen.“
Ganz offensichtlich das richtige Konzept. Ein blitzschneller Konter und ein abgebrühter Matthias Krantz (52.) besorgten das 1:0. Beim 2:0 schließlich schliefen dann Alexander Thamm und Lamczyk im Kollektiv, Tim Helwig nutzte das und köpfte ein (56.). „Bei den Gegentreffern haben wir uns zu phlegmatisch angestellt, fast schon dumm“, bemängelte Wrobel.
Dennoch wolle er seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. „Wenn man das betrachtet, haben wir den September insgesamt erfolgreich gespielt. Mich ärgert nur, dass wir das, was wir uns vorgenommen hatten, nicht umsetzen konnten.“ Mut dürften dem Trainer aber die letzten 20 Minuten gemacht haben. Zwar riskierten die Gäste nun alles, kamen aber durch einen Kopfball von Vincent Wagner (75.) wieder heran. Fortan hatten Lukas Lenz (84.) oder Sebastian Pilch (90.) den Ausgleich auf dem Fuß – mehr aber auch nicht. Und für die Statistik gab es ja auch noch etwas Positives zu vermelden: Trotz der ersten Niederlage bleibt RWE Spitzenreiter.