Vier Punkte Vorsprung auf Ratingen 04/19 reichten am Ende zum Aufstieg. Kaum in der neuen Liga angekommen, geht es gleich mit einem Auswärtsmatch der ganz besonderen Art los. „Ein Gastspiel an der Hafenstraße ist etwas besonderes“, kann sogar Coach Günter Abel den Saisonauftakt bei Rot-Weiss Essen kaum noch erwarten. Und er weiß: „Die Jungs brennen auf das Spiel. Viele Chancen, vor so einer Kulisse zu spielen, wird es in dieser Saison nicht geben.“
"Fast auf den Zahnfleisch gekrochen"
Gerne erinnert sich der 44-Jährige dabei an seine aktive Zeit bei Rot-Weiß Oberhausen zurück: „Das war zwar eine andere Kragenweite, aber ich weiß, wie sich die Jungs am Sonntag fühlen werden, wenn sie ins Georg-Melches-Stadion einlaufen.“ Fünfeinhalb Wochen hat Abel seine Jungs auf den Start vorbereitet. Am Ende hat er die Gangart noch angezogen. „Die Jungs waren mit ihren Kräften am Ende. Sie sind fast auf dem Zahnfleisch gekrochen“, berichtet Abel. „Da muss man ein Auge zudrücken und darf die bisherigen Ergebnisse nicht überbewerten. Was die Jungs geleistet haben, geht in Ordnung. Alle haben gut mitgezogen, auch wenn die Beine am Ende schwer wurden. Wir werden auf den Punkt fit sein und Essen bis zum Ende fordern.“
Abel weiß genau, welche Spielertypen ihn und sein Team bei RWE erwarten: „Wir haben uns natürlich informiert. Es ist erstaunlich, wie weit sie trotz der Umstrukturierung schon sind. Die Spiele gegen die Reserve-Teams von Borussia Mönchengladbach und dem VfL Bochum haben gezeigt, was in der Truppe steckt. Aber wir informieren uns natürlich über unsere Gegner. Einige Fehler sind uns sicher nicht verborgen geblieben. Trotzdem zählen sie für mich zu den Favoriten in dieser Liga.“
Respekt ja, Angst nein
Von „Mauer-Taktik“ will der frühere Abwehrspieler nichts wissen. "Wenn wir uns hinten einigeln und den eigenen Strafraum belagern, wäre das, als wenn wir auf ein Gegentor warten. Das haben wir in der Vergangenheit nicht gemacht und das werden wir auch in Essen nicht tun“, kündigt Abel an. Angst vor großen Namen hat Abel nicht: „Wir haben vor jedem Gegner Respekt. Jetzt haben wir Essen zwar als ersten Gegner, aber wir wären auch gegen jede andere Mannschaft mit dem nötigen Respekt und voller Konzentration in die Partie gegangen. Die Spieler sollen es zwar genießen, in diesem tollen Stadion aufzulaufen, aber sie dürfen dabei eins nicht vergessen: Die Tore sind dort genauso groß wie bei uns.“ Die Fans dürfen sich also gleich zu Beginn der neuen Serie auf einen offenen Schlagabtausch freuen. Und vielleicht geht der Traum einiger Homberger Spieler am Freitagabend weiter.