Das hat der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletik Verbandes (WFLV) in einer Sondersitzung entschieden, zu der sogar DFB-Vize-Chef Hermann Korfmacher extra aus Südafrika angereist war. „Formell gesehen hätte der VfB absteigen müssen“, erklärt Siegfried Hirche. Das Oberhaupt des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen weiter: „Denn die Spielordnung sagt ganz klar, dass Hüls abgestiegen wäre. Dass nun anders entschieden worden ist, ist großes Glück für Hüls. Aber ich gönne es dem Kämpfer Horst Darmstädter.“
Denn der „Boss“ der Marler hat eine unglaubliche Maschinerie in Gang gesetzt und erbitterten Widerstand geleistet. „Der Sport und die Vernunft haben gesiegt“, lacht Darmstädter, der weiß, dass „wir sportlich eigentlich abgestiegen waren. Aber durch Unsauberkeiten ist es zu Verschiebungen gekommen. Und das lasse ich mir nicht gefallen“.
Auch wenn er vor der Entscheidung des WFLV den Hut zieht, macht er deutlich: „Ich bin jetzt sicherlich nicht der Schmeichel-Heini. Im Gegenteil: Bei mir bleibt ein Schatten, der die Rechtsinstanzen des Verbandes angeht. Dieser Schritt, der unternommen worden ist, ist nicht mehr als unser Recht.“ Darmstädter hat deshalb beim Highlight seines VfB gegen den FC Schalke auch ordentlich die Korken knallen gelassen und genießt den Triumph gegen den WFLV.
Doch er weiß, dass ihm nicht alleine die Ehre gebührt. „Die Zusammenarbeit mit unserem Rechtsanwalt Stefan Proff war klasse.“ Der Jurist entwickelt sich damit zu einem echten NRW-Liga-Experten. Denn Proff hat schon vor einem Jahr dem SV Schermbeck dazu verholfen, in der Klasse zu bleiben. „Wir haben zwei Mal eine ganz gute Entscheidung hinbekommen“, freut sich Proff, der seine Kanzlei in Schermbeck hat. „Horst Darmstädter hat aber den gleichen Anteil. Er hat den Druck permanent erhöht. Außerdem ist es auch ein Erfolg des RevierSports, denn er ist das wichtigste Organ und hat extremes Gewicht. So war beispielsweise der Artikel mit der ‚Jauchegrube Deutschlands’ ein Volltreffer.“
Die Bedeutung der Entscheidung des WFLV hat auch große Auswirkungen auf die Liga. Denn sollten RWE und Bonn die Lizenz bekommen, wird es erneut eine 19er-Staffel geben. Proff ist erleichtert: „Ich hätte eher damit gerechnet, dass eventuell ein Bauernopfer für den VfB gesucht wird. Beispielsweise, dass dem Bonner SC nicht die Lizenz erteilt wird. Aber der Verband hat sich dem Problem gestellt und die richtige Entscheidung gefällt.“
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