Olympiakos Piräus, FC Fulham, Benfica Lissabon, Olympique Marseille, Galatasaray Istanbul, PSV Eindhoven - Stürmerstar Konstantinos Mitroglou ist in seiner aktiven Profikarriere quer durch Europa getourt. Ein Jahr nach seinem Abschied von der großen Fußballbühne führte ihn sein Weg schließlich zurück zu den niederrheinischen Fußball-Wurzeln: Der frühere Champions-League-Spieler geht inzwischen für den Moerser Landesligisten SV Scherpenberg auf Torejagd.
Realisiert werden konnte der Transferhammer durch Co-Trainer Damian Raczka, der Mitroglou aus der gemeinsamen Zeit in der Jugend von Borussia Mönchengladbach kennt. Gleich im ersten Saisonspiel für seinen neuen Klub deutete der Star-Neuzugang an, welche Qualitäten er mit seinen 35 Jahren noch auf den Platz bringen kann.
Mit einem wuchtigen Kopfball zum 2:0 gegen den ESC Rellinghausen gelang ihm prompt sein Pflichtspiel-Debüttreffer. „Das war natürlich gigantisch, wie er da hochgesprungen ist. Der Kopfball war so wuchtig, dass der schon beinahe als Torschuss zu werten ist“, lobte sein Trainer Ralf Gemmer begeistert und erzählte: „Kostas ist kein Spieler, der 90 Minuten auf und ab läuft. Er steht vorne in der Box, da liegen seine Stärken. Trotzdem unterstützt er, wenn nötig, auch das Mittelfeld. Konditionell muss er noch aufholen.“
"Ein bodenständiger und menschlicher Kerl"
Trotz seiner großartigen Karriere passt sich der frühere Nationalspieler (65 Spiele für Griechenland) ganz den Gegebenheiten in der Landesliga an und ist sich für nichts zu schade: „Er bindet sich komplett im Team ein und ist integriert. Aber keineswegs so, dass er sich hervorhebt oder Starallüren zeigt. Und wenn er einen Beini im Training kriegen sollte, dann zahlt er genau so einen Euro in die Mannschaftskasse wie die anderen Spieler auch“, verriet Gemmer schmunzelnd.
Der Coach habe Mitroglou als einen „absolut bodenständigen und menschlichen Kerl“ kennengelernt, der es möglichst vermeidet im Vordergrund zu stehen. Das sei ihm schon in seiner Profikarriere wichtig gewesen. Er brauche keinen Trubel um seine Person: „Dafür ist er nicht der Typ. Interviews sind nicht sein Ding, das überlässt er lieber dem Trainerteam. Er möchte auch nicht, dass Trikots mit seinem Namen verkauft werden."
Beim SV Scherpenberg soll der WM-Teilnehmer von 2014 (Griechenland) vor allem den Nachwuchs mit seiner Erfahrung voranbringen und sein gewonnenes Wissen aus rund 15 Jahren europäischem Spitzenfußball vermitteln: „Kostas kann Bälle richtig gut festmachen und ist natürlich unheimlich torgefährlich. Wichtig ist für uns, dass sich die jungen Spielern etwas an seiner Art zu spielen abgucken können.“