Neun Punkte aus sieben Spielen, erst zwei Siege und Tabellenplatz neun. So lauten die harten Fakten, an denen sich die Sportfreunde Hamborn derzeit messen müssen. Eigentlich gilt das Team von Trainer Stefan Janßen als Aufstiegsaspirant in der Landesliga Niederrhein 3 und wollte oben mitspielen.
Die Realität sieht jedoch anders aus. Daran konnte auch Neuzugang Timm Golley bislang wenig ändern, der mit Profi-Erfahrung aus 34 Drittliga- und 31 Zweitliga-Spielen diesen Sommer zu den Hamborner Löwen gewechselt war. Zwar traf er in der laufenden Spielzeit bereits acht Mal, doch wollen die Löwen nicht so richtig in Tritt kommen: „Am Anfang hat uns ein bisschen Spielglück gefehlt und wir haben sehr oft unentschieden gespielt. Oft haben wir auch die Führung aus der Hand gegeben. Jetzt haben wir zwei Spiele am Stück verloren. Das ist nicht unser Anspruch. Das muss man ganz klar so sagen. Wir haben uns das schon anders vorgestellt. Da hilft Demut und nicht nach oben an die Tabellenspitze gucken. Wir müssen jetzt von Woche zu Woche denken und die nächsten Spiele gewinnen. Die Konsequenz daraus kann dann eventuell sein, dass man sich oben festsetzt. Aber aktuell muss man ganz klar sagen, dass wir da nicht hin gehören.“
Golley, der beim VfB Lohberg und SuS Dinslaken ausgebildet wurde, spielt erst seit einigen Monaten bei den Duisburgern, doch führt er die Sportfreunde bereits als Kapitän an. Der gebürtige Dinslakener hat sich schnell bei den Löwen eingelebt: „Ich brauche nur ein paar Minuten bis zum Trainingsgelände bzw. zum Stadion. Die Jungs haben mich super aufgenommen und ich fühle mich wohl. Jetzt wäre es noch ganz schön, wenn wir auch unsere Ziele erreichen. Aber wir müssen jetzt auch mal ein bisschen kleiner stapeln und demütig bleiben.“
Langfristig sieht der 30-Jährige seine Mannschaft aber in der oberen Tabellenregion: „Realistisch ist es schon, dass wir unter den Top drei mitspielen. Aber aktuell nicht. Wenn man zwei Spiele nacheinander verliert, dann gehört man nicht zu den Top drei. Das sieht man auch an der Tabelle.“
Dass Golley nun im Vergleich zu seiner vorherigen Station bei Saarbrücken drei Klassen tiefer in der Landesliga spielt, daran muss er sich weiter gewöhnen: „Grundsätzlich habe ich schonmal zwei Landesliga-Saisons gespielt. Das ist jetzt aber schon zwölf Jahre her. Es ist ein Prozess, den man da durchläuft, weil ein ganz anderer Fußball gespielt wird. Darüber muss man sich im Klaren sein. Da braucht man auch ein bisschen Zeit und vielleicht brauche ich sie auch noch. Denn ich bin von meiner Leistung noch nicht da, wo ich hin will. Da geht noch mehr.“