Viktoria Resse kommt einfach nicht zur Ruhe. Vor dem Spiel am kommenden Sonntag beim SV Hilbeck warf Trainer Werner Kasper bei dem Fußball-Landesligisten die Brocken hin. Neuer Coach ist ein alter Bekannter: Frank Conradi soll in einer Doppelfunktion als Trainer und Sportlicher Leiter die Talfahrt am Emscherbruch stoppen.
Die einzige Lösung
„Das ist nach dem Rücktritt von Werner Kasper die einzige und damit die beste Lösung, um nicht mit einem neuen Trainer wieder bei Null anzufangen und so die Saisonziele vollkommen aus den Augen zu verlieren“, sagte Klaus Rostek, der erste Vorsitzende der Viktoria. Frank Conradi hatte die Resser im Frühjahr 2017 bis in die Westfalenliga geführt – seitdem ging es mit dem sympathischen Klub nur noch bergab.
Fünf Niederlagen in fünf Spielen unter Kasper
Erst scheiterte Ex-Spieler Stefan Colmsee an der Aufgabe als Trainer: Er erklärte noch vor dem Start in diese Saison, am 7. August, seinen Rücktritt, weil ihm „Teile der Mannschaft nicht mehr folgen“ mochten. Nun ist auch Werner Kasper mit seinem Latein am Ende. Nach fünf Niederlagen in fünf Spielen unter seiner Regie bat er den Vorstand der Viktoria am Mittwochabend in einem Gespräch um die Freistellung. Auch hier die Begründung: Kasper hatte das Gefühl, die Mannschaft insbesondere sportlich nicht erreichen zu können. Er habe wiederholt auf Fehler in der Spielweise hingewiesen, die Mannschaft hätte jedoch keine Reaktion darauf gezeigt. Nach der 2:5-Klatsche zuletzt gegen SuS Kaiserau hatte er noch davon gesprochen, „auf einem guten Weg“ zu sein. Wie’s wirklich aussah, verriet er jetzt: „Ich habe alles versucht, um das Ruder herumzureißen, und ich bin natürlich sehr enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Ich hoffe, dass der Verein nun neue Impulse setzen und so die Blockade bei den Spielern lösen kann, damit zum Ende der Saison der Klassenerhalt gesichert wird.“
Mit Conradi gab’s den einzigen Sieg
Dies ist nun, wieder einmal, die Aufgabe von Frank Conradi – dem Mann, der die Viktoria noch vor zweieinhalb Jahren in die Westfalenliga geführt hatte. Unter ihm gab’s in dieser Saison auch den einzigen Sieg mit 2:1 gegen Langenbochum: Es war am ersten Spieltag – Conradi war nach dem Rücktritt von Stefan Colmsee für zwei Partien als Interimstrainer eingesprungen.
Autor: Manfred Hendriock