Am Dienstagabend trafen sich Mannschaft, Vorstand und Trainer zu einer Aussprache. Diese eskalierte. Nach der Unterhaltung haben sieben Spieler dem abstiegsbedrohten Landesligisten mitgeteilt, dass sie dem Klub mit sofortiger Wirkung nicht mehr zur Verfügung stehen. "Das ist noch nicht entschieden. Am Donnerstag wird die endgültige Entscheidung fallen", sagt Herbert van Bebber, zweiter Vorsitzender des Kultklubs aus Kalkar.
Kapitän Damian Raczka kontert die Aussage van Bebbers im RevierSport. "Ja, das stimmt. Sieben Mann, zu denen ich auch gehöre, haben entschieden, unter Trainer Thomas von Kuczkowski nicht mehr zu spielen. Es tut uns für die Mannschaft sehr leid. Aber es geht einfach nicht mehr. Es sind Dinge vorgefallen, die einfach nicht gehen. Vertrauen und Ehrlichkeit stehen für mich an oberster Stelle. Wenn es zu Lügen und Vertrauensbrüchen kommt, dann ist für mich eine Grenze erreicht. Ich kann mich damit nicht mehr identifizieren", sagt der 31-jährige Raczka, der in der Jugend für Schalke und Borussia Mönchengladbach spielte.
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Neben dem ehemaligen polnischen U20-Nationalspieler werden auch Daniel Vogel, Dominik Weigl, Kevin Zola Katendi, Murat Kara, Mevlüt Furkan Celik und Samed Caliskan nicht mehr für Hö.-Nie. auflaufen. Ob der Verein am Sonntag beim Ligaspiel bei Sterkrade-Nord überhaupt elf Mann aufstellen kann, ist zur Zeit ungewiss.
Kult-Trainer Georg "Schorsch" Mewes hat das ganze Theater natürlich auch mitbekommen. "Es tut mir in der Seele weh, was da auf dem Acker in Kalkar passiert. Wir waren zehn Jahre lang der Kult-Klub und über uns wurde nur positiv berichtet. Jetzt muss ich im RevierSport diese Scheiße, die leider wahr ist, lesen", sagt der heutige sportliche Leiter des niederrheinischen Oberligisten Ratingen 04/19. Mewes ergänzt: "Egal, was da vorgefallen ist: Die Spieler sollen Charakter zeigen und verdammt nochmal die Saison zu Ende spielen. Hier geht es nicht um einzelne Personen, sondern um den SV Hönnepel-Niedermörmter. Da ist es doch scheißegal, wer an der Seitenlinie steht. Mensch!"
Raczka kann den Ärger von "Schorsch" Mewes verstehen, sagt aber: "Schorsch darf seine Meinung haben, wie jeder andere auch. Aber er weiß nicht, was vorgefallen ist. Er soll sich um seine Aufgabe in Ratingen kümmern. Da ist er gut aufgehoben."
Für Raczka und Co. gibt es kein Zurück mehr. "Nur wenn Kato Sürün und Gudio Lohmann, die überragende Arbeit geleistet haben und top Charaktere sind, zurückkommen würden, könnte man die Situation retten. Solange aber Thomas von Kuczkowski Trainer ist, bleibt es bei unserer Entscheidung."
Von Kuczkowski war für RevierSport am Mittwoch nicht zu erreichen...
Autor: Krystian Wozniak